Die chinesische Kampfkunst Wushu zählt zu den Prunkstücken der chinesischen Kultur. Sie erfreut sich wachsender Beliebtheit weltweit. Vor kurzem fand das dritte traditionelle Wushu-Festival in der südchinesischen Stadt Shiyan statt. Das Festival bot der traditionellen Kampfsportart eine Plattform und den Wushu-Fans aus aller Welt eine willkommene Gelegenheit zum Gedankenaustausch.
In den vergangenen Jahren hat sich Wushu rund um den Globus einen Namen gemacht. Zur Verbreitung der chinesischen Kampfkunst haben nicht zuletzt die beiden Filme "The Forbidden Kingdom" und "Kung Fu Panda" beigetragen. Die weltweit wachsende Popularität von Wushu kam auch am Wushu-Festival in Shiyan zum Ausdruck.
Gemäß Aussage von Wang Xiaolin, dem Generalsekretär des Internationalen Verbands für den Kampfsport Wushu und Vorsitzenden des chinesischen Verbands für den Kampfsport Wushu, nahmen über 2.000 Sportler aus 69 Ländern und Regionen am diesjährigen Wushu-Festival teil. Die Anzahl der Teilnehmer und Mannschaften in diesem Jahr hat im Vergleich zu den früheren Festivals deutlich zugenommen. Kanada und Japan schickten jeweils eine 80-köpfige Delegation nach China. Die russische Delegation bestand ausschließlich aus Athleten, welche die Meisterschaft in Russland in ihrer jeweiligen Kategorie für sich entscheiden konnten. Eine freudige Überraschung stellte die erstmalige Teilnahme von Sportlern aus Kolumbien und Brunei dar. Der Generalsekretär des australischen Verbands für den Kampfsport Wushu, Shao Zhaoming, informiert uns über die Entwicklung von Wushu in Australien: "Der chinesische Kampfsport Wushu hat sich in Australien im Großen und Ganzen gesund und positiv entwickelt. Viele Wushu-Kämpfer zogen nach Beendigung ihrer aktiven Laufbahn nach Australien. Sie haben sehr zur Verbreitung dieser chinesischen Kampfsportart in Australien beigetragen. Der gegenwärtige australische Ministerpräsident Kevin Rudd ist ein großer Liebhaber der chinesischen Kultur. Da Wushu ein wichtiger Bestandteil der chinesischen Kultur ist, bin ich überzeugt, dass sich Wushu in Australien in den nächsten Jahren noch positiver und gesunder entwickeln wird."
Vom 21. bis 24. August dieses Jahres fanden in Beijing die „Wettbewerbe für den chinesischen Kampfsport Wushu 2008" statt. Es war eine große Besonderheit der Olympischen Spiele in Beijing, allen Interessierten in der Endphase der Spiele Kampfkunst-Vorführungen und Kampfkunst-Wettbewerbe auf höchstem Niveau zu präsentieren. Wie die Athleten, die an den Olympischen Spielen teilnahmen, wohnten auch die Wushu-Kämpfer im olympischen Dorf. Sie erhielten auch die gleichen Medaillen wie die siegreichen Olympioniken. Die Aufnahme von Wushu ins Rahmenprogramm der Olympischen Spiele von Beijing ist ein Beleg für die wachsende Popularität dieser traditionellen chinesischen Kampfsportart weltweit.
Die nationalen Wushu-Verbände befassen sich momentan mit der Frage, was getan werden muss, damit Wushu zu einer olympischen Sportart erklärt wird? Wang Xiaolin, der Generalsekretär des Internationalen Wushu-Verbands, hofft, dass die gezielte Verbreitung von Wushu auf allen fünf Kontinenten letztendlich zur Aufnahme dieser Sportart in den olympischen Wettkampfkalender führen wird: "Es ist eines unserer Ziele, dass Wushu zu einer olympischen Sportart erklärt wird. Aber es ist nicht unser einziges Ziel. Unser Hauptziel ist es, den Kampfsport Wushu auf allen fünf Kontinenten zu fördern, damit er letztendlich auch in die Liste der olympischen Sportarten aufgenommen wird."
Zhang Shan, der Leiter des technischen Komitees des internationalen Wushu-Verbandes, ist von der wachsenden Popularität der Kampfsportart Wushu überzeugt, unabhängig davon ob Wushu nun zu einer olympischen Disziplin erklärt wird oder nicht. Schließlich trage die chinesische Kampfkunst zur Verbesserung der Gesundheit bei, so Zhang Shan: "Meiner Meinung nach wird die Entwicklung des Kampfsports Wushu dadurch nicht beeinträchtigt werden – insbesondere nicht die Entwicklung des Volks-Wushu – da Wushu eine athletische Sportart ist. Das Hauptziel von Wushu ist es, die Gesundheit zu fördern und die Kondition zu verbessern. Obwohl viele Länder noch nicht dem internationalen Verband für den Kampfsport Wushu angehören, treiben die dort lebenden Menschen diesen Sport ebenfalls."
Verfasst von: Dang Tongtong Bearbeitet von: Kong Jie Übersetzt von: Kong Jie Gesprochen von: Chen Yan