Direkt am Strand im Kreis Huidong (惠东县) gelegen, bietet diese Station Platz für etwa 30 größtenteils ausgewachsene Schildkröten, die verletzt oder erschöpft aufgegriffen wurden und nun von Pflegern wieder aufgepäppelt werden. Aber auch der Nachwuchs wird versorgt: in kleinen Wassereimern oder bunten Waschkübeln schaukelten insgesamt knapp 50 der etwa handtellergroßen Reptilien aufgeregt umher, denn offensichtlich hat ihnen das Rauschen des nahegelegenen Meeres und der dazugehörige Wind eine Prise Fernweh zugetrieben.
Entfernungen erhalten in China generell eine andere Dimension, zu gewaltig sind einfach die geographischen Ausdehnungen dieses Landes, folgerichtig war unsere Delegation auch heute fast den kompletten Nachmittag unterwegs, um mit dem Bus von der Küste nach Guangzhou zu gelangen. Dazu muss erwähnt werden, dass das Autobahnnetz hier im Süden nahezu perfekt ausgebaut ist, nur auf den Nebenstraßen ruckelt und schaukelt es dann schon noch gewaltig aufgrund der streckenweise ruppigen Straßenverhältnisse.
Im Rahmen des Internationalen Tourismus- und Kulturfestivals(2008广东国际旅游文化节暨泛珠三角旅游推介大会) wurde von der Stadt Guangzhou am heutigen Abend ein Bankett zu Ehren der Auslandschinesen gehalten, die, heute in aller Welt verstreut, einst ihre Heimat in der Provinz Guangdong hatten. Eingerahmt von einem Festprogramm mit Ausschnitten aus einer Sichuan-Oper, dem Auftritt einer Zauberin sowie verschiedenen Gesangs- und Unterhaltungseinlagen, versammelten sich an die 500 Gäste, um dieser Einladung nachzukommen. An den unterschiedlichen Sprachen und Dialekten beziehungsweise durch die an den Sackos angebrachten kleinen Flaggenpins wurde wieder einmal deutlich, dass es im Laufe der Zeit viele Chinesen, aufgrund der Lage im Süden und an der Küste vor allem aus der Provinz Guangdong, in die ganze Welt verschlagen hat.
Wiedersehen macht auch hier in China Freude, und darum wurden viele alte Geschichten ausgetauscht, Freundschaften aufgewärmt und zahlreiche Erinnerungsphotos gemacht.
Mehr aus der Perle in Südchina gibt es morgen, bis dahin alles Gute!
Christoph Limbrunner