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Chinesische Bauernspiele machen Athleten und Zuschauern gleichermaßen Spaß
  2008-11-15 21:05:46  cri
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Vom 26. Oktober bis zum ersten November fanden in der südostchinesischen Küstenstadt Quanzhou die sechsten chinesischen Bauernspiele statt. Die Sportarten an den Bauernspielen gehören zwar nicht zu den traditionellen Leistungssportarten, sorgten aber dennoch für ein tolles Spektakel. Heute informieren wir Sie über die Besonderheiten der chinesischen Bauernspiele.

Das 18-jährige Mädchen Xu Qiongfen aus der Provinz Yunnan nahm zum ersten Mal an den Bauernspielen teil. Im 3000-Meter-Belastungslauf, bei dem die Läufer mit umgehängten Gewichten rennen, gewann sie die Bronzemedaille. Trotz ihrer ersten Teilnahme an den nationalen Bauernspielen war Xu Qiongfen überhaupt nicht nervös. Wie ihre Konkurrentinnen hat sich auch Xu Qiongfen mit intensivem Training auf ihren Wettkampf vorbereitet. Um an den Bauernspielen ein gutes Resultat zu erzielen, habe sie viel härter trainiert als sonst, erzählt uns die 18-Jährige aus Yunnan:

"Wir trainieren jeweils um fünf Uhr morgens. Danach gehen wir zum Unterricht. Normalerweise laufen wir zehn Kilometer. Falls wir Zeit haben manchmal auch 15 Kilometer. Nach dem Lauftraining betreiben wir noch Krafttraining."

Das Training der Bauern sei auf die entsprechenden Sportarten wie zum Beispiel den Belastungslauf abgestimmt worden, erklärt uns der Leichtathletiktrainer der Delegation aus der Provinz Yunnan, Luo Delin:

"Dieses Mal haben wir uns fast zwei Monate lang auf die Bauernspiele vorbereitet. Da es sich um Spiele für die Bauern handelt, müssen wir auch die Besonderheiten der Bauern berücksichtigen. Unser Trainingsplan muss daher gut ausgewogen sein."

In diesem Jahr hat die Provinz Yunnan 20 Sportler nominiert. Alle Mitglieder seines Teams stammen aus ländlichen Gebieten, sagt Luo Delin. Obwohl die Vorbereitung auf die Bauernspiele sehr hart gewesen sei, hätte sich keiner der Sportler beklagt. Die Teilnahme an den chinesischen Bauernspielen sei ein Ansporn für alle. Schließlich gehe es um die Ehre, so Leichtathletiktrainer Luo Delin:

"Sie sind alle sehr bemüht und trainieren wirklich fleißig. Sie freuen sich natürlich über die Teilnahme an den Spielen. Leider können nicht alle Sportler daran teilnehmen. Es ist sehr schade, dass einige nicht mitkommen dürfen."

Der stellvertretende Oberschiedsrichter für die Leichtathletikwettkämpfe an den Bauernspielen, Chen Xincheng, hält die Bauernspiele für etwas ganz besonderes. Die Bauernspiele würden nicht nur die bäuerlichen Besonderheiten herausstreichen, sondern im Vergleich zu anderen Wettbewerben auch mehr Wert auf die Zusammenarbeit der einzelnen Athleten legen:

"Die Bauernspiele sind etwas ganz Besonderes. Im Vergleich zu anderen Sportanlässen wird von den Sportlern noch viel mehr Zusammenarbeit gefordert. Zum Beispiel beim Wettbewerb namens 'Laufen für eine Gesellschaft mit bescheidenem Wohlstand'. Bei diesem Lauf handelt es sich um einen vier mal 100 Meter Staffellauf."

Huang Wenping ist als Lehrerin an der sechsten Mittelschule in Quanzhou tätig. In ihrer Freizeit treibt sie sehr gerne Sport. Sie schaute sich die Eröffnungszeremonie der Bauernspiele im Stadion an und war davon sehr beeindruckt. Die Wettkämpfe an den folgenden Tagen verfolgte sie vor dem Fernseher, was ihr großen Spaß bereitete. Da die Atmosphäre im eigenen Wohnzimmer nicht so toll war wie im Stadion, entschied sich Huang Wenping kurzerhand, ein Huajian-Spiel vor Ort anzuschauen. Beim Huajian-Spiel handelt es sich um einen traditionellen chinesischen Volkssport, bei dem die Spieler versuchen, eine Gummischeibe, die auf einer Seite mit einem Federbüschel versehen ist, mit den Füßen über ein Netz zu kicken. Das Huajian-Spiel wird auch Kickfederball genannt. Huang Wenping bereut ihren Abstecher ins Stadion nicht. Im Gegenteil! Wie die übrigen Zuschauer ist auch sie vom Kickfederballspiel fasziniert:

"Ich habe noch nie ein Huajian-Spiel gesehen. Es sieht sehr schwierig aus. Die Bewegungen der Sportler wirken wirklich sehr schön. Alle Zuschauer sind vom Spiel begeistert und klatschen pausenlos Beifall."

Die Huajian-Mannschaft aus Beijing umfasst an den diesjährigen Bauernspielen 14 Spieler. Es sei sehr schade, dass viele talentierte Spieler aufgrund der beschränkten Teilnehmerzahl hätten zu Hause bleiben müssen, erklärt Beijings Trainer Ren Quanping. Ren Quanping zeigt sich auch von der starken Konkurrenz und dem hohen Niveau an den Bauernspielen überrascht:

"Wir hätten nie gedacht, dass die Konkurrenz hier so stark sein würde. Es gibt viel mehr Mannschaften als früher. Das Niveau ist ebenfalls gestiegen. Dieses Mal habe ich einige neue Spieler mitgebracht, um zu sehen, ob wir in der letzten Zeit richtig trainiert haben."

Das Kickfederballspiel hat eine über 2.000 Jahre lange Tradition in China. Im Jahr 1984 wurde das Huajian-Spiel offiziell in den Veranstaltungskalender der nationalen Bauernspiele aufgenommen. Danach verbreitete es sich rasch in ganz China. Heute gibt es in fast allen Landesteilen leidenschaftliche Kickfederballspieler und -spielerinnen.

Han Xiao'an ist 60 Jahre alt und gehört dem Huajian-Team aus Beijing an. Er spielt Kickfederball in seiner Freizeit, um körperlich fit zu bleiben:

"Das Huajian-Spiel ist sehr gut für die Gesundheit, besonders für ältere Menschen. Ich begann im Alter von 52 Jahren Kickfederball zu spielen. Mir gefällt dieses Spiel wirklich sehr."

Für ihn sei die Teilnahme an den Bauernspielen wichtiger als das Resultat, erklärt uns Han Xiaoan. Er werde auch nach seiner Rückkehr nach Beijing weiterhin Kickfederball spielen.


Verfasst, bearbeitet und übersetzt von: Kongjie
Gesprochen von: Chenyan

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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