Die Yuguren leben heute in Hexi zoulang(Hexi- oder Gansu-Korridor) und im Norden des Qiliangebieges. Sie gehörten zu den Volksgruppen der Hunnen. Im 1. Jahrhundert teilten sich die Hunnen in zwei Gruppen: nördliche Hunnen und südliche Hunnen. Die nördlichen Hunnen zogen im 4. Jahrhundert nach Westen bis Europa und siedelten sich später in Ungarn an. Die südlichen Hunnen siedelten im Nordwesten von China. Diese werden heute Yugur genannt.
Die Yugur sind eine der kleinsten der 55 offiziell anerkannten ethnischen Minderheiten der Volksrepublik China. Nach der letzten Volkszählung im zählen sie mehr als 13.000 Menschen. Sie leben vor allem im Autonomen Kreis Sunan der Yugur, der zum Verwaltungsgebiet der Stadt Zhangye in der Provinz Gansu gehört. sie verteilen sich hauptsächlich im Autonomen Kreis Sunan der Yugur-Nationalität in der Provinz Gansu und in der Gemeinde Huangnibao der Yugur-Nationalität, Stadt Jiuquan. Sie benutzen die Yugur-Sprache und die Han-Schrift.
Bei den Yugur sind drei Sprachen verbreitet: Etwa ein Drittel der Bevölkerung spricht Ost-Yugurisch, ein weiteres Drittel West-Yugurisch. Das verbleibende Drittel spricht nur noch Chinesisch, das auch als Verkehrssprache zwischen Ost- und West-Yugur dient, da nur wenige, einzelne Yugur beide yugurische Sprachen beherrschen. Höhere Lamas und einzelne gebildete Yugur beherrschen zusätzlich die Tibetische Sprache.
Bei den Yugur existieren viele Sagen und Legenden über ihre Wanderung aus den Westlichen Regionen nach Osten. Historischen Überlieferungen zufolge beschäftigten sich die Yugur zu der Zeit ihrer Einwanderung nach Osten hauptsächlich mit Viehzucht und Jagd. Nach ihrer Einwanderung nach Osten lernten die Yugur im Gebiet Huangnibao von den Han-Chinesen die Technik der landwirtschaftlichen Produktion. So wurde die Viehzucht dort nach und nach durch die Landwirtschaft ersetzt, während im Gebiet Sunan noch immer die Viehzucht und das Jagdwesen dominierten. Dank der Einführung von Eisenwerkzeugen und -waffen aus dem Gebiet der Han-Chinesen konnten sich Landwirtschaft, Viehzucht und Jagdwesen der Yugur entwickeln.
Im Jahre 1949, dem Jahr der Gründung der Volksrepublik China, wurde das Gebiet der Yugur befreit. Im Februar und April 1954 wurden der Autonome Kreis der Yugur-Nationalität Sunan beziehungsweise die Nationalitätengemeinde Huangnibao bei Jiuquan in der nordwestchinesischen Provinz Gansu eingerichtet. Vor der Gründung der Volksrepublik hatte das feudale Stammessystem der Yugur seine eigenen Besonderheiten. Es zeigte nicht nur Spuren urgemeinschaftlicher Organisation, sondern auch deutlich die feudale Klassenausbeutung und -herrschaft. Die Yugur hingen hauptsächlich dem Lamaismus an. Die Oberschicht der Klöster unterhielt enge Beziehungen zu den Stammesoberhäuptern und war bei wichtigen Angelegenheiten des Stammes auch mitentscheidend, während bei einigen Stämmen die Religion mit dem Machtorgan zu einer Einheit verschmolz. Das elende Leben in der alten Gesellschaft brachte die Yugur-Nationalität an den Rand der Ausrottung. Im Jahr 1949, also dem Jahr der Gründung der Volksrepublik China, lag ihre Bevölkerungszahl nur noch bei 3000.
Bearbeitet von: Huang Gang Übersetzt von: Huang Gang Gesprochen von: Zhang Chen