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Verstärkter Einsatz von TÜV Rheinland in China
  2008-11-05 17:26:36  cri
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Im Bereich der Produktsicherheit und der Qualitätskontrolle will China die internationale Zusammenarbeit weiter ausbauen. In der Tat bestehen derartige Kooperationen bereits seit Jahrzehnten. Ein erfolgreiches Beispiel dafür ist der ständig ausgebaute Einsatz von TÜV Rheinland. Mehr darüber erfahren Sie, liebe Hörer, in unserem folgenden Beitrag.

Die Überwachung der Produktqualität und -sicherheit sei eine Herausforderung für alle Länder. Es führe nicht weiter, sich auf diesem Gebiet gegenseitig Vorwürfe zu machen. Eine effektive Lösung dieses Problems sei, die internationale Zusammenarbeit auszubauen. So sagt der stellvertretende chinesische Handelsminister Gao Hucheng. Diese Ansicht teilt die deutsche Prüfergesellschaft TÜV Rheinland seit Jahrzehnten.

Sicherheit made in Germany steht auch derzeit in China hoch im Kurs. Jeder achte Mitarbeiter von TÜV Rheinland ist in China beschäftigt. Zwei Dutzend arbeiten in Shenzhen, einer Sonderwirtschaftszone am südchinesischen Perlflussdelta. Die Ingenieure, Techniker und Chemiker nehmen all das unter die Lupe, was später auf internationalen Märkten abgesetzt werden soll. Sie kochen literweise Speisefett in Test-Töpfen, halten genormte Metall-Finger in Ventilatoren und testen Sturzflüge mit Miniaturhubschraubern. Während in einem Raum der rosa Kinderschuh in all seine Einzelteile zerlegt wird, fällt ein paar Räume weiter ein Klodeckel aus lackiertem Holz samt Brille immer und immer wieder auf eine Porzellan-Toilette. 15.000 Mal muss das Klosett aushalten, bevor es für den europäischen Markt zugelassen wird. Auf den chinesischen Geschäftsbereich der Kölner-Prüfgesellschaft geht Andreas Ruhl, Präsident der TÜV Rheinland China Group, wie folgt ein:

"TÜV Rheinland ist mit 24 Standorten in China präsent mit zirka 1.500 Mitarbeitern. 2007 haben wir hier in China einen Umsatz von 780 Millionen Yuan RMB generiert. Was machen wir in China? Wir prüfen und zertifizieren alles, was Sie sich nur vorstellen können, Produkte, die in erster Linie aus China exportiert werden. Unser Dienstleistungsportfolio ist in sechs Geschäftsbereiche aufgeteilt. Da haben wir Industrieservices aber auch den Energiebereich. Und hier sind wir zurzeit sehr stark eingestellt auf den Bereich regenerative Energie, wo wir prüfen und zertifizieren in China. Weitere Bereiche sind die Mobilität und die Kraftfahrt. Das sind unsere Kernbereiche in China. Da prüfen und zertifizieren wir Konsumgüter. Dieser Bereich generiert 75 Prozent unseres gesamten Umsatzvolumens in China."

Zweifelsohne ist China gegenwärtig die größte Ländergesellschaft des TÜV Rheinland in Asien. Große Labore zur Prüfung von Produkten befinden sich in Shanghai, Guangdong und in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong. Die Fachleute begleiten Produkte auf Wunsch sogar über den gesamten Produktionszyklus hinaus - von der Idee und Entwicklung, über die Produktion und Nutzung bis hin zur Entsorgung oder Verwertung - unter verschiedenen Gesichtspunkten wie Qualität, Sicherheit, Nachhaltigkeit, Schadstofffreiheit oder Wirtschaftlichkeit. Das in den chinesischen Laboren des TÜV Rheinland geprüfte Produktspektrum reicht von Spielzeug, medizinischen Produkten und Werkzeug über Haushalts- und Sportgeräte bis zu Kleidung oder Produkte aus der Unterhaltungselektronik. Dabei werden beispielsweise Ergonomie und Gebrauchstauglichkeit, Umwelt- oder elektromagnetische Verträglichkeit, Belastbarkeit und Haltbarkeit unter die Lupe genommen. Für die Zulassung zertifizierungspflichtiger Produkte in China gelten seit Mai 2002 die Bestimmungen der "China Compulsory Certification" (CCC). Es gibt derzeit 22 Kategorien prüfpflichtiger Produkte.

Ein großer Geschäftsbereich der TÜV Rheinland China Group ist nach wie vor die Autoherstellung. Nach Angaben der staatlichen chinesischen Kommission für Entwicklung und Reform hat die chinesische Automobilindustrie im Jahr 2007 über neun Millionen Fahrzeuge produziert, 23 Prozent mehr als im Jahr 2006. So habe sich im vergangenen Jahr die chinesische Automobilindustrie gut entwickelt. Eine Vielzahl an Fahrzeugen und eigenen Marken seien nach und nach entstanden. Die Produktion und das Exportvolumen hätten zudem rasch zugenommen. Darin sieht Andreas Ruhl, Präsident der TÜV Rheinland China Group große Geschäftschancen:

"China hat sich in den vergangenen Jahren extrem stark im Bereich Kraftfahrtproduktion entwickelt. Es gibt drei große Hersteller. Das sind SAIC in Shanghai, FAW im Nordosten und Dongfeng in Zentralchina. Alle Hersteller zusammen haben 2006 ein Gesamtvolumen von insgesamt neun Millionen Fahrzeugen produziert, was gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von 21,8 Prozent gewesen ist. Noch aussagekräftiger sind die Exportvolumina. Die größten Märkte zurzeit sind die Ukraine, Syrien und Russland, also die weniger stark entwickelt sind. Und ich gehe davon aus, dass auch Amerika und Europa in Zukunft kommen werden. Auf die Dienstleistung angesprochen, die wir in diesem Bereich anbieten, so übernehmen wir auch für den nichteuropäischen Markt Home Location, wir sorgen dafür, dass die Produkte, ob komplette PKWs, LKWs, Busse oder Kraftfahrzeuge, den europäischen Richtlinien entsprechen. Und mit der Entwicklung in diesem Bereich werden wir natürlich weiter investieren, um das Geschäft weiter auszubauen. Ein Beispiel dafür ist das neue Joint Venture in Wuxi, 150 Kilometer westlich von Shanghai. Hier werden wir drei bis fünf Millionen Euro investieren, um den Exportbereich in der Kraftfahrzeugindustrie abzudecken."

Trotz des Ausbaus des Geschäftsbereichs dreht sich beim TÜV schon lange nicht mehr alles nur ums Auto. Auf der Kundenliste der Kölner Prüfgesellschaft stehen seit Jahren auch Zulieferer und Betreiber der Bahntechnik in China. Die Erweiterung der bestehenden Schienennetze verspreche nach Auffassung von Andreas Ruhl große Geschäftsmöglichkeiten für TÜV Rheinland in China:

"Kommen wir zum Bereich Bahntechnik. Und hier bieten wir eine lokale Dienstleistung in China an. Warum wir diese Dienstleistung hier in China benötigen? Das Gleisnetz und die Bahnanlagen sind zurzeit in China im Umbruch begriffen. Zurzeit werden die Bahnnetze ausgebaut von zirka 76.000 Kilometern bis zu 120.000 Kilometern. Da ist auf einer Seite die Quantität und auf der anderen Seite die Qualität, also mit der Hochgeschwindigkeit der Züge. Das Investitionsvolumen soll in den nächsten 20 Jahren zwei Millionen Yuan RMB betragen. Aus technologischen Gründen setzt die chinesische Regierung auch auf unabhängige Prüf- und Zertifizierungs-Dienstleister, zum Beispiel TÜV Rheinland. Und was machen wir in diesem Bereich? Wir nehmen die Systeme ab nach entsprechenden europäischen Normen und sorgen dafür, dass die Sicherheitssysteme adjustiert werden. "

Verfasst von: Xu Wei, Gesprochen von: Xiao Lan

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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