Zuletzt hatte Japan am Sonntag ein militärisches Manöver genutzt, um öffentlich seine Fähigkeit zur Eroberung bzw. Besetzung der Insel zu demonstrieren.
Am Montag reagierte die chinesische Außenministeriumssprecherin Hua Chunying mit einer scharfen Warnung auf die anhaltenden Provokationen Japans. Die Volksrepublik sei zu einem entschlossenen Vorgehen im Inselstreit bereit.
Hua fügte hinzu, Japan fordere die internationale Ordnung nach dem 2. Weltkrieg heraus und verstoße gegen die UN-Charta. Die Kampagne des Landes sei zum Scheitern verurteilt, egal wie Tokio sich auch bemühe, seinen fehlerhaften Standpunkt zu verbreiten.
Neben seinen militärischen Muskelspielen hat Japan laut Experten außerdem mit einer breit angelegten Kampagne begonnen, um seine kriegerische Vergangenheit umzuschreiben und seine Ansprüche auf ursprünglich chinesischen Territorien zu untermauern.
In diesem Zusammenhang hatte Japans Regierungschef Shinzo Abe Ende Dezember 2013 am umstrittenen Yasukuni-Schrein auch verurteilte Kriegsverbrecher geehrt. In der Folge rechtfertigten die Diplomaten Tokios den Schreinbesuch Abes in der ganzen Welt.
Gleichzeitig plant das japanische Bildungsministerium, die territorialen Ansprüche des Landes auf die Diaoyu-Inseln auch in die Schulbücher festzuschreiben.
Nach Ansicht der japanischen Regierung sind die Dinge klar. Und so leugnete etwa der japanische Minister für maritime Politik und territoriale Angelegenheiten, Ichita Yamamoto, während eines Besuches in Singapur am Montag die bloße Existenz eines Inselstreits mit China.
Tokio mache keinerlei Anstalten, die Konfrontation mit China zu mildern, sagt der Japan-Expert Zhang Boyu von der chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften. Er rechne deshalb mit einer Verstärkung der militärischen Präsenz Japans auf dem Ostchinesischen Meer.
Der chinesische Außenminister Wang Yi kritisierte in einem am Sonntag veröffentlichten Artikel, Japan verleugne die Verantwortung für seine historischen Verbrechen. Der Regierungschef habe auch den Yasukuni-Schrein besucht, wo 14 der hauptverantwortlichen japanischen Kriegsverbrecher des 2. Weltkriegs verehrt seien.
Wang meinte wörtlich: „Japans Umgang mit seiner Geschichte und der militärischen Aggression bildet einen scharfen Kontrast mit der in Europa, nach der die Verbrechen der Nazis umfassend verurteilt sind."
Er fügte hinzu, die internationale Gemeinschaft sollte wachsam bleiben und unbeirrt die menschlichen Grundwerte sowie die internationale Ordnung nach dem 2. Weltkrieg verteidigen.
Japans Fernsehsender NHK bestätigte am Montag Meldungen, nach denen das japanische Verteidigungsministerium die Schaffung neuer Positionen innerhalb des Ministeriums plant, um „einer stärkeren Präsenz Chinas auf dem Meer" und „der verschlechterten Sicherheitsumgebung" zu begegnen.
Nach Ansicht des Politik-Experte Wang Shan vom Chinesischen Institut für Moderne Internationale Beziehungen ist die Sicherheitslage in Nordostasien mittlerweile „äußerst riskant". Shinzo Abe habe der internationalen Gemeinschaft ständig Signale gesendet, dass es zwischen China und Japan große Anspannungen gäbe. Mit seiner harten und kompromisslosen Haltung gegenüber China, versuche Abe offensichtlich, sich einen stärkeren Rückhalt in der Bevölkerung zu sichern.
Die Umfragewerte der Abe-Regierung sind in diesem Monat um 7 Punkte auf 62 Prozent gestiegen. Laut der japanischen Zeitung Yomiuri Shimbun sind die die Reaktionen auf den Schrein-Besuch Abes am 26. Dezember 2013 allerdings gespalten. 45 Prozent der Befragten äußerten ihre Unterstützung für den Schrein-Besuch. 47 Prozent der Japaner lehnten diesen ab.