Am 12. Dezember beging das ostafrikanische Kenia den 50. Jahrestag seiner Unabhängigkeit. Allerdings kam es in den Tagen rund um das Jubiläum in diesem Land zu insgesamt vier Terroranschlägen, bei denen 13 Menschen getötet wurden. Dies hat zweifellos einen Schatten auf die Feierlichkeiten geworfen.
Der erste Angriff ereignete sich bereits am 6. Dezember. In der Stadt Wajir, zirka 100 Kilometer entfernt von der Grenze zu Somalia, forderten zwei Explosionen ein Menschenleben, es gab drei Verletzte. Am 10. Dezember wurde im ostkenianischen Grenzgebiet zu Somalia ein Fahrzeug angegriffen. Dabei wurden acht Menschen getötet, darunter fünf Polizisten. Ein Polizist wird immer noch vermisst. De jüngste Anschlag ereignete sich am 14. Dezember. In der Hauptstadt Nairobi kamen bei einem Handgranatenanschlag auf einen 32-sitzigen Minibus mindestens vier Menschen ums Leben, rund 40 weitere wurden verletzt.
Für Besorgnis sorgte auch ein Anschlag auf ausländische Touristen in der ostkenianischen Hafenstadt Mombasa. Eine Handgranate traf das Fenster eines Reisebusses mit mehreren britischen Touristen. Glücklicherweise explodierte die Granate nicht und es gab keine Opfer.
Tatsächlich kommt es seit einem Militäreinsatz kenianischer Truppen gegen eine der islamistischen Bande in Somalia im Oktober 2011 immer wieder zu Terroranschlägen auf Busse, Kirchen und Bars in Kenia. Eine „Islamische Jugendbewegung" spricht seitdem von „Vergeltung" gegen Kenia. In den vergangenen beiden Jahren gehen Dutzende Attacken auf das Konto der somalischen Islamisten-Bande, darunter der blutige Überfall auf das Westgate-Einkaufszentrum in Nairobi.
Im Osten grenzt Kenia auf 700 Kilometern Länge an Somalia, dort kommt es besonders oft zu Terroranschlägen. Für die jüngsten Überfälle hat noch niemand die Verantwortung übernommen. Allerdings vermutet die Öffentlichkeit auch hinter diesen Terrorakten die „Islamische Jugendbewegung".
Der Tourismus gehört zu den wirtschaftlichen Säulen in Kenia. Die Entwicklung des Fremdenverkehrs ist eng verbunden mit der Sicherheitssituation des Landes, und Kenia agiert entsprechend.
Nach mehreren Entführungen von Touristen im Jahre 2011 hatte Nairobi endlich beschlossen, militärisch gegen die „Islamische Jugendbewegung" in Somalia vorzugehen.
Das nahende Weihnachtsfest wird Kenia erneut einen Tourismus-Boom bescheren. Daher findet die Sicherheit ausländischer Touristen besondere Aufmerksamkeit. Kenianische Medien fordern von der Regierung verstärkte Vorkehrungen, um eventuelle Terrorangriffe zu verhindern. Andernfalls würden Kenias Tourismus und die gesamte Volkswirtschaft, schweren Schaden nehmen.