In China werden Auto-Produktion und -Absatz in diesem Jahr voraussichtlich die Marke von 21 Millionen knacken.
Der chinesischen Vereinigung für Automobilindustrie zufolge ist in den nächsten fünf bis zehn Jahren mit einem durchschnittlich achtprozentigen Wachstum in diesem Bereich zu rechnen.
Zudem sei im November ein neuer Monatsrekord aufgestellt worden, sagte der Vizegeneralsekretär der Vereinigung, Yao Jie:
„Im November sind in China mehr als 2,13 Millionen Kraftfahrzeuge hergestellt und mehr als 2,04 Millionen verkauft worden. Das entspricht einem Wachstum von 11,39 beziehungsweise 5,75 Prozent. Und beide Zahlen bilden neue Monatsrekorde in diesem Bereich."
In den ersten 11 Monaten waren in China die Auto-Produktion um gut 14,3 und der Absatz um 13,5 Prozent auf 19,98 Millionen bzw. 19,86 Millionen Einheiten gestiegen. Aus diesen Zahlen hatte der Chef Industrievereinung, Dong Yang, vor kurzem auf einem Forum für das gesamte Jahr die Prognose von mehr als 21 Millionen Fahrzeugen abgeleitet. Zugleich hatte deutlich gemacht, dass das Wachstum in der Zukunft mit mittlerem bis hohem Tempo erfolgen werde.
„Ich bin wirklich zu dieser Einschätzung gekommen. Und die Statistiken im November haben mein Urteil bewiesen. Meiner Meinung nach wird das Wachstum nicht bei gemäßigten 7 oder 8 Prozent bleiben, sondern ein mittleres und hohes Tempo erreichen. Ich bin immer der Ansicht, dass sich Chinas Automobilindustrie sprunghaft entwickeln wird."
Vor kurzem hatte die Staatliche Kommission für Entwicklung und Reform ein Joint Venture des französischen Autokonzerns Renault und der chinesischen Firma Dongfeng genehmigt, die jeweils 50 Prozent der Aktien halten werden. Damit hat auch Renault in China künftig eine Autoherstellungsbasis. Schon im vergangenen Jahr waren in der Volksrepublik 30.000 Renaults verkauft worden. Das neue Joint Venture wird in 2 bis 3 Jahren in Betrieb gehen und dann jährlich 150.000 Autos produzieren. Dies ist ein weiteres Beispiel für Chinas Attraktivität für ausländische Autobauer.
Allerdings ist der Marktanteil von Autos eigenständiger chinesischer Hersteller ständig zurückgegangen. Dies hat große Besorgnis ausgelöst. Die chinesische Vereinigung Automobilindustrie sieht für die ersten elf Monate des Jahres einen Absatzrückgang rein chinesischer Autos um 1,3 Prozentpunkte auf 40 Prozent beziehungsweise 6,46 Millionen Einheiten. Dazu betonte Dong Yang, dies sei auch auf Beschränkungen des Autokaufs in manchen chinesischen Städten zurückzuführen:
„Aufgrund von Smog und Verkehrsstaus gelten in vielen chinesischen Städten Beschränkungen für den Autokauf, beispielsweise durch die Verlosung von Zulassungsmöglichkeiten. Damit werden potentielle Autokäufer, die eine der begehrten Zulassungen gewonnen haben, dann eher ein größeres und besseres Auto kaufen. Der Marktanteil der in China hergestellten Fahrzeuge ausländischer Marken hat zugenommen. Und das ist eng mit den genannten Beschränkungen verbunden. Die Politikmacher wollten den chinesischen Marken sicher keinen Schaden zufügen, doch tatsächlich ist genau der eingetreten."
Auch die Exporte chinesischer Autos gingen in den ersten 11 Monaten des Jahres zurück - um 7,35 Prozent auf 893.700 Fahrzeuge. Den Hauptgrund für diesen Rückgang sieht Dong Yang in der Situation in den Hauptabnehmerländern wie Iran und Irak sowie in der Aufwertung der Landeswährung von RMB. Dadurch werde der diesjährige Autoexport aus China kaum das Vorjahresniveau von einer Million Einheiten erreichen können.