Der Verbraucherpreisindex CPI in China hat im November um drei Prozent zugenommen. Wie das Staatliche Statistikamt in Beijing weiter mitteilte, erhöhte sich der Index in den ersten 11 Monaten des Jahres gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um 2,6 Prozent. Angesichts dessen erwarten chinesische Ökonomen, dass die für dieses Jahr von der Regierung verfügte Obergrenze des Preisauftriebs von 3,5 Prozent nicht überschritten wird. Auch 2014 könne Anstieg voraussichtlich unter 3,5 Prozent gehalten werden.
Für Professor Zhao Xijun von der chinesischen Renmin-Universität war der Anstieg der Lebensmittelpreise weiterhin der Hauptfaktor für die Erhöhung des Indexes im November. Zudem spielten saisonale Faktoren eine gewisse Rolle.
„Der Anstieg des CPI ist hauptsächlich auf die Erhöhung der Lebensmittelpreise zurückzuführen. Zudem gibt es einige saisonale Faktoren. Die beiden wichtigsten Faktoren bei Lebensmitteln sind die Preise für Gemüse und Fleischprodukte, die zirka einen Prozentpunkt ausmachen. Da die Gemüse-Produktion im Winter beträchtlich teurer wird, wird dies gemeinsam mit anderen Kosten einen großen Druck auf die Preise ausüben. Insbesondere Schweinefleisch hat immer einen wichtigen Anteil am Fleischverbrauch der Chinesen. Da ein Großteil der Schweine in kleinen bäuerlichen Betrieben gehalten wird, können unerwartete Faktoren hier sehr leicht Fluktuationen bei Produktion und Angebot beeinflussen."
Dass der Anstieg mit 2,6 Prozent in den ersten 11 Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum unter der diesjährigen Inflationsobergrenze von 3,5 Prozent bliebt, dürfte sich auch im Dezember kaum noch ändern, meint Zhao Xijun von der chinesischen Renmin-Universität. Zwar könne der Index im Dezember aufgrund des Wetters und des nahenden Frühlingsfestes noch etwas in die Höhe getrieben werden, allerdings werde die jährliche Begrenzungslinie gehalten werden.
„Der Anstieg ist immer unter 3,5 Prozent geblieben. Die höchsten Werte gab es mit 3,2 Prozent im Februar und im Oktober. Im Dezember werden Weihnachten und Neujahr gefeiert, da steigt normalerweise der Verbrauch an. Gegenüber dem Inflationsdruck im vergangenen Dezember ist er in diesem Dezember aber geringer. Es wird keine große Veränderung geben, das geplante Limit kann gehalten werden."
Die Obergrenze von 3,5 Prozent war Anfang 2013 festgelegt worden. Auch Wang Jun vom chinesischen internationalen wirtschaftlichen Austauschszentrum meint, dass China dieses Ziel einhalten werde. Auch im nächsten Jahr werde der Preisauftrieb in der Volksrepublik unter 3,5 Prozent bleiben:
„Insgesamt betrachtet ist das Preiswachstum auch aufgrund der mangelnden Nachfrage gemäßigt geblieben. In der ersten Jahreshälfte war es verhältnismäßig niedrig, in der zweiten Jahreshälfte dann etwas höher. Aber auch im Gesamtjahr wird das Wachstum nicht mehr als 3 Prozent ausmachen. In der ersten Hälfte 2014 wird sich diese Tendenz fortsetzen. Zudem wird das Preiswachstum in der zweiten Hälfte 2014 zurückgehen. Aus gesamtwirtschaftlicher Perspektive könnte das Ziel also realisiert werden. Allerdings wird das Wachstum in den einzelnen Monaten und Jahresquartalen nicht immer gleich sein."