Nach Angaben von Pentagon-Sprecher Oberst Steve Warren waren die unbewaffneten Bomber zu einem geplanten Übungsflug in Guam gestartet und hatten in der chinesischen Luftüberwachungszone keinen Kontakt mit chinesischen Flugzeugen. Warren fügte hinzu, für den Flug der US-Bomber habe man sich an die bisherigen Routineverfahren gehalten und keinerlei Flugpläne oder Funkkontakte vorab bekannt gegeben und auch die Kommunikationsfrequenzen nicht mitgeteilt.
Auf der Webseite des chinesischen Verteidigungsministeriums teilte Sprecher Geng Yansheng dazu mit, die beiden US-Flugzeuge seien am Dienstag von 11 bis 13.22 Uhr entlang der östlichen Grenze der Luftüberwachungszone geflogen, etwa 200 Kilometer östlich der Diaoyu-Inseln, über die China mit Japan Streitigkeiten habe.
Laut Geng hat China den gesamten Flug überwacht und den Typ der Flugzeuge bestätigt. Er betonte, die Volksrepublik könne die Zone umfassend kontrollieren.
Die Aktion der USA erfolgte nach deren Einspruch gegen die von China am vergangenen Wochenende eingerichtete Luftüberwachungszone und die damit verbundene Aufforderung, China über die Pläne für Flüge in diesem Gebiet vorab zu informieren.
Die US-Botschafterin in Japan, Caroline Kennedy, sagte am Mittwoch, Japan könne sehen, dass das Land von den USA als Partner täglich vor Ort geschützt werde.
Luftfahrtexperten weisen allerdings darauf hin, dass die USA China offenbar nicht allzu sehr herausfordern wollten, da die Bomber unbewaffnet auf einem Übungsflug waren. Laut einem US-Vertreter sollte dies auch ein Signal an Japan sein, seine Streitigkeiten mit China nicht eskalieren zu lassen. Japan sollte also Zurückhaltung üben und den Bogen nicht überspannen.
Gleichzeitig hat das Vorgehen der USA große Empörung unter den Internet-Usern in China ausgelöst. Bei Sina Weibo forderten zahlreiche User, die chinesische Regierung solle härter gegen die USA vorgehen.
Gleichzeitig plädierte ein chinesischer Experte für einen sachlichen Umgang mit der Luftüberwachungszone. Sie diene der Erkennung von Flugzeugen, nicht aber als Operationsgebiet. Zudem seien es sicher nicht die letzten US-Flugzeuge in der Überwachungszone gewesen.
China habe bereits gewarnt, dass Flugzeuge, die sich „nicht an die Regeln der Luftüberwachungszone halten", mit „defensiven Notmaßnahmen" rechnen müssten, ohne weitere Details dazu zu nennen.
Der chinesische Außenministeriumssprecher Qin Gang betonte am Mittwoch vor der Presse, in „ähnlichen Fällen in der Zukunft" werde China „gemäß den konkreten Gegebenheiten" auf „angemessene Weise" reagieren.
Nach der Errichtung der chinesischen Luftüberwachungszone hat das Verteidigungsministerium in Tokio nach Angaben der japanischen Zeitung Yomiuri Shimbun die eigene Luftüberwachungszone auf die Ogasawara-Inseln ausgedehnt, die zirka 1000 Kilometer südlich von Tokio liegen. Damit wolle Japan seine militärische Präsenz dort verstärken und die Inseln intensiver kontrollieren.
Nach einer entsprechenden Aufforderung der japanischen Regierung haben die beiden Fluggesellschaften Japan Airlines und ANA beschlossen, den zuständigen chinesischen Behörden keine Flugpläne vorzulegen.
Ebenfalls am Mittwoch hatte Chinas Außenministeriumssprecher Qin Gang auch Kritik aus Australien an der Luftüberwachungszone zurückgewiesen. Vorher hatte Australien den chinesischen Botschafter einbestellt, um den Schritt zu erläutern.
Dazu sagte Außenministeriumssprecher Qin, Australiens unverantwortliche Handlungsweise sei ein großer Fehler und für China inakzeptabel.
China habe Australien aufgefordert, seine falsche Aktion umgehend richtig zu stellen, um eine Beeinträchtigung der chinesisch-australischen Beziehungen zu vermeiden, so Qin Gang weiter.