Dabei wurde auch daran erinnert, dass seit dem Beginn der zweiten Amtszeit von Präsident Barack Obama bereits mehrere US-Politiker die Asien-Pazifik-Region besucht haben. Dies zeige, welchen Stellenwert die Asien-Pazifik-Strategie für die Obama-Regierung habe. Mit seiner Reise werde Joe Biden die Umsetzung dieser Strategie auf eine höhere Ebene bringen. Allerdings werde Biden nicht im territorialen und Geschichtsstreit zwischen China und Japan sowie zwischen Japan und Südkorea vermitteln. Er werde vielmehr den konsequenten Standpunkt seines Landes übermitteln und zu Zurückhaltung, Toleranz und Vernunft aufrufen.
„Die USA sind überzeugt, dass Absichten zur Verschärfung der Konflikte gemildert werden müssen. Immerhin befinden sich in dieser Region die zweit- und die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt. Dies ist eng mit den Interessen der USA verbunden. Und das wird Biden bei seiner Mission deutlich machen."
Ein anderer US-Vertreter räumte ein, den USA sei es sehr wohl klar, dass einige von der Geschichte hinterlassene Fragen bis heute die Beziehungen zwischen Japan und seinen Nachbarländern beeinträchtigen.
„Wir haben Japan stets ermutigt, solche im 20. Jahrhundert hinterlassene Fragen ernsthaft zu betrachten und die Gefühle seiner Nachbarländer zu berücksichtigen. Gleichzeitig hoffen wir, dass Japans Nachbarländer, darunter auch Südkorea, auf entsprechende japanische Bemühungen positiv reagieren."
Zudem, so der US- Vertreter weiter, habe Vizepräsident Biden einen guten persönlichen Draht zu Politikern in China, Japan und Südkorea. Dies werde intensiveren Kontakten zwischen ihm und Politikern der drei Länder dienen.
„Joe Biden versteht Chinas Staatspräsident Xi Jinping besser als andere Amerikaner. Diese guten privaten Beziehungen sind real und sie sind sehr wichtig. Besonders unter den gegenwärtigen Umständen ist ein hochrangiger Dialog in hoher Qualität von äußerst großer Bedeutung."
So hätten sich in diesem Jahr die amerikanisch-chinesischen Beziehungen insgesamt, besonders aber auch die Kontakte zwischen beiden Armeen, deutlich entwickelt. Es gebe häufige Besuche und eine enge Zusammenarbeit beider Armeen. Im Zuge der von beiden Staatsoberhäuptern angestrebten neuen Beziehungen zwischen Großmächten würden auch beide Armeen in der Zukunft ihre Kontakte und die Kooperation ausbauen.
Auf dem Presse-Briefing in Washington ging eine amerikanische Regierungsvertreterin auch auf die Reformen in China ein. In den USA würden die Reform-Richtlinien der jüngsten Plenarsitzung des ZK der KP Chinas aufmerksam beobachtet:
„Wir hoffen auf weitere Bestätigungen durch China. Wir sind überzeugt, dass dies ein sehr wichtiger, ehrgeiziger Reformplan ist. Besonders wird die ausschlaggebende Rolle des Markts hervorgehoben. Während seines Besuches wird Joe Biden mit chinesischen Politikern auch eingehend das weitere starke und ausgewogene Wachstum der Volksrepublik erörtern. Denn dieses Wachstum dient nicht nur Chinas Interessen, sondern auch den Interessen der USA und der ganzen Welt."