Beijing
Noch ein paar Tage lang hat Chinas Hauptstadt einen ganz besonderen Gast: eine überdimensionale, quietsch-gelbe Gummiente. Die Installation des Holländers Florentijn Hofman hat es nach Aufenthalten in Metropolen wie Amsterdam, Osaka oder Hongkong Dank der Organisatoren der Design Week (BJDW) auch nach Beijing geschafft.
Mit der reiselustigen Ente will Hofman "Freude um den Globus bringen", denn "Spreading Joy Around The World" heißt das Motto des Kunst-Projekts. Seit 2007 versucht der Holländer das schon. Insgesamt soll die Riesen-Ente 14 Städte besuchen und deren Bewohner beglücken. Die Beijinger zeigen sich begeistert. Jeder will ein Foto mit ihr. Das ist offensichtlich nicht überall der Fall: Als die große Ente 2009 in Belgien schwamm, war nach 42 Stichen von Vandalen die Luft raus.
In Beijing hat es bisher keine großen Zwischenfälle gegeben: Souvenirs en masse verkaufen fliegende Händler rund um den großen See im Neuen Sommerpalast, wo der 18 Meter hohe, gelbe Gast vor Anker liegt. Kleine Plüschenten bekommen Kaufwillige schon für 20 RMB, also etwa 2 Euro 50. Für wahre Fans, die sich mit Mini-Enten nicht begnügen wollen, gibt es im chinesischen Online-Shop taobao auch Übergrößen. 2.800 Yuan kostet ein zwei Meter hohes Exemplar, für 20 Meter müssen dann schon 150.000 RMB ausgegeben werden.
Mindestens sieben chinesische Städte sind auf den Gummienten-Zug aufgesprungen und versuchen ebenfalls mit Plagiaten an dem Hype zu verdienen. In Beijing geht das mit dem Original noch bis zum 27. Oktober und damit einen Tag länger als geplant, da durch widrige Wetterbedingungen die Luft eine Zeitlang abgelassen werden musste.