St. Petersburg/London
Die Syrien-Krise sorgt derzeit weltweit für heftige Debatten.
Auf dem G20-Gipfel im russischen St. Petersburg konnten der russische Staatspräsident Wladimir Putin und US-Präsident Barack Obama keine Einigung in dieser Frage erzielen.
Obama wollte das US-Parlament möglichst schnell zur Annahme des Militärplans gegen Syrien überreden, während Putin Syrien weitere Unterstützung zusicherte. Diese umfasse Waffenlieferungen, wirtschaftliche Zusammenarbeit und humanitäre Hilfe, so Putin.
Laut Putin wurden innerhalb der G20-Gruppe Stimmen gegen einen Syrien-Einsatz laut. Zu den Gegnern gehörten Russland, China, Indien, Brasilien, Italien und weitere drei Staaten. Länder wie die USA, die Türkei, Kanada, Saudi Arabien und Frankreich hätten sich für einen Militäreinsatz ausgesprochen. Eine Syrien-Resolution des britischen Premiers David Cameron sei bereits vom Parlament abgelehnt worden. Auch Deutschland habe deutlich gemacht, nicht am Militäreinsatz in Syrien teilzunehmen, so Putin.
Doch laut Obama haben die USA bereits umfassende Unterstützung erhalten. Die ablehnende Haltung Russlands werde nichts an den Plänen der USA ändern, sagte der US-Präsident.
Derweil hat der französische Präsident François Hollande auf dem G20-Gipfel einen militärischen Alleingang seines Landes in Syrien ausgeschlossen. Man wolle erst die Untersuchungsergebnisse der UNO sowie die Abstimmung im US-Kongress am kommenden Montag abwarten, so Hollande.
Ebenfalls auf dem Gipfel kündigte der britische Premier David Cameron an, dass sein Land neue Beweismaterialien für den Einsatz von Chemiewaffen durch die syrischen Regierungstruppen gesammelt habe.
Die Außenminister der 28 EU-Länder treffen sich am Freitag und Samstag, um die Meinungsverschiedenheiten zwischen den Mitgliedstaaten in dieser Frage zu reduzieren. Dabei soll auch US-Außenminister John Kerry für einen Militärplan der USA werben.