Das Innenministerium betonte auf seiner Webseite weiter, die Camps hätten bereits die nationale Sicherheit gefährdet und müssten aufgelöst werden. Der Sprecher der islamistischen Muslimbruderschaft, Gehad el-Haddad zeigte allerdings keine Bereitschaft zum Einlenken:
„Egal was in den künftigen Tagen geschieht, die Muslimbrüder werden sich den Putschisten nicht unterwerfen. Wir haben bereits durch verschiedene Kanäle zur Kenntnis genommen, dass die Behörden innerhalb der kommenden 48 Stunden gegen die Demonstranten vorgehen werden. Die Truppen sind hierher marschiert, und auch die Polizisten haben sich versammelt. Ob sie eine dritte Konfrontation mit den Demonstranten starten, oder ob noch mehr Menschen ums Leben kommen: Wir sind überzeugt, dass die internationale Gemeinschaft sich rechtzeitig einmischen und eine Verschlechterung der Situation verhindern wird. Vor eventuellen Massakern sind wir täglich von Behörden gewarnt worden."
Im Rahmen der Gespräche mit seinem ägyptischen Amtskollegen Nabil Fahmy in Kairo rief Bundesaußenminister Guido Westerwelle die Konfliktparteien zu einem Neuanfang auf. Westerwelle betonte ferner, sein Land verfolge die Lage in Ägypten mit großer Aufmerksamkeit. Es sei wichtig, dass die Konflikte nicht eskalierten.
Der Islam-Experte Anami meinte, die kontinuierlichen Demonstrationen der islamischen Kräfte seien Taktik:
„Bei Gesprächen mit Vertretern der Muslimbrüder einige Tage zuvor habe ich herausgefunden, dass ihnen klar ist, dass eine Wiederherstellung der Präsidentschaft von Mohammed Mursi unrealistisch ist. Allerdings wollen sie dadurch die Bevölkerung mobilisieren und mehr Anhänger bekommen. Dann hätten sie für die Verhandlungen mit der Übergangsregierung und dem Militär bessere Karten."