Laut der ägyptischen Zeitung „Pyramid Daily" hat das Militär des nordafrikanischen Staats den Führer der Muslimbrüder, Mohammed Badia, und zwei weitere Kader der Leitungsebene wegen „Aufhetzung zur Gewalt" angeklagt.
Khairat al-Shater und Rashad al-Bayoumi stehen unter Verdacht, im Juni vor dem Hauptquartier der Muslimbrüder in Kairo zu Gewalt aufgewiegelt und Demonstranten ermordet zu haben. Obwohl der Haftbefehl gegen Mohammed Badia bereits ausgestellt ist, befindet er sich noch auf freiem Fuß.
Laut dem staatlichen ägyptischen Fernsehsender hat die Übergangsregierung am gleichen Tag den Innenminister aufgefordert, die Demonstrationen der Mursi-Anhänger zu beenden. Der ägyptische Presseminister Doriah Sharaf el-Din sagte in einer Fernsehrede, die Demonstrationen der Mursi-Anhänger auf dem Rabaa-Adawiya-Platz in Kairo sowie dem Al-Nahda-Platz in Giza würden die nationale Sicherheit gefährden. Panik habe sich innerhalb der Bevölkerung breit gemacht. Weiter betonte er, die Gewalt könne nicht toleriert werden. Das Kabinett müsse sie mit allen Mitteln bekämpfen.
UN-Generalsekretär Ban Ki-moon führte am Mittwoch ein Telefongespräch mit der EU-Außenbeauftragen Catherine Ashton, die zuvor ihren Ägypten-Besuch beendet hatte. Dabei rief er die ägyptische Regierung erneut auf, den gestürzten Präsidenten Mursi sowie weitere Mitglieder der Leitungsebene der Muslimbrüder freizulassen.
Seit dem Sturz von Mursi ist die Gewalt in dem Krisenland eskaliert. Mursi-Anhänger haben immer wieder zu Demonstrationen in den Städten aufgerufen. Bei diesen war es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und den Anhängern der Muslimbruderschaft gekommen.