Die US-Notenbank setzt vorerst weiter auf eine Niedrigzinspolitik, um Wachstum und Arbeitsmarkt zu stärken.
Nach einer zweitägigen Sitzung ließ die US-Notenbank in einer Erklärung verlauten, die US-Wirtschaft habe sich im ersten Halbjahr nur langsam erholt, die Arbeitslosenzahlen seien weiterhin zu hoch. Deshalb wolle die Notenbank trotz einer erkennbaren Belebung der Wirtschaft unverändert an ihrer bisherigen Geldpolitik festhalten.
Laut der US-Notenbank bleibt der Leitzinssatz bei null bis 0,25 Prozent. Zudem wird der monatliche Ankauf von Hypothekenpapieren und Staatsanleihen in Höhe von 85 Milliarden US-Dollar fortgesetzt. Alles deutliche Anzeichen dafür, dass die Notenbank an der quantitativen Lockerungspolitik (QE) festhält.
Die Politik der quantitativen Lockerung der US-Notenbank wird vom Markt nach wie vor mit größter Aufmerksamkeit verfolgt. Notenbankchef Ben Bernanke hatte Mitte Juli vor dem US-Kongress wiederholt angedeutet, falls die Beschäftigungslage in den USA sich verbessern und die Inflationsrate auf die anvisierten zwei Prozent sinken sollte, dann würde die US-Notenbank den Kauf von Staatsanleihen und Immobilienpapieren runterschrauben. Jedoch gab das US-Handelsministerium am 31. Juli bekannt, dass die Wirtschaft des Landes im zweiten Quartal 2013 im Vergleich zum ersten zwar schneller gewachsen sei, bei der Inflationsrate hätte es jedoch keine Veränderung gegeben. In der Angst der US-Notenbank vor den Auswirkungen der Inflation sehen viele Wirtschaftsexperten den Hauptgrund für das Festhalten an der lockeren Geldpolitik.
Interessanterweise wird Bernanke seinen Posten als US-Notenbankchef bald aufgeben wird. Die Spekulationen um mögliche Nachfolger sind bereits in vollem Gange. US-Präsident Barack Obama hat Ende Juli erklärt, dass Bernankes Nachfolger in den nächsten Monaten bekannt gegeben werde. Aktuell gelten die Vizechefin der US-Notenbank, Janet Yellen, und der Ex-Finanzminister Lawrence Summers als aussichtsreiche Kandidaten für den Posten. Yellen legt größeren Wert auf die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und unterstützt die Umsetzung der quantitativen Lockerungspolitik. Sollte sie zur Notenbankchefin aufsteigen, dürfte der bisherige Kurs von Bernanke fortgesetzt werden. Ex-Finanzminister Summers hingegen plädiert für eine Stimulationspolitik zur Senkung der Arbeitslosenrate und lehnt die lockere Geldpolitik ab. Mit Summers an der Spitze würde die US-Notenbank wohl vor einer Kursänderung in ihrer Geldpolitik stehen.