Der irakische Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida hat am Dienstag die Verantwortung für die Angriffe auf zwei Gefängnisse in der Nähe von Bagdad übernommen. Bei der Aktion hätten mehr als 500 Häftlinge aus den Gefängnissen befreit werden können. Dies sei das Ziel der mehrere Monate lang geplanten Angriffe gewesen. Al-Kaida-Kämpfer seien mit insgesamt 12 Bombenanschlägen und schweren Waffen gegen die Gefängnisse vorgegangen. Unter den Befreiten seien auch inhaftierte Führer der Al-Kaida.
Berichten zufolge sitzen in den beiden Gefängnissen insgesamt mehr als 10.000 verurteilte Gewaltverbrecher ein, unter ihnen auch mehrere zum Tode verurteilte Top-Terroristen.
Nach Angaben des irakischen Militär werden die befreiten Häftlinge versuchen, in die westirakische Provinz Anbar, die östliche Provinz Diyala oder ins Nachbarland Syrien zu flüchten. Ein irakischer Parlamentarier teilte mit, die Zentralregierung wolle zwei Divisionen nach Anbar und Diyala entsenden, um die Situation dort unter Kontrolle zu bringen.
In irakischen Medienberichten wird auf Besorgnisse und Ängste der Bevölkerung angesichts der aktuellen Situation verwiesen, da es sich bei den geflohenen Häftlingen meist um Al-Kaida-Terroristen handele. Im Juli sei es im Irak landesweit bereits zu mehreren Terrorangriffen gekommen, bei denen zahlreiche Menschen getötet und verletzt wurden.
Zahlreiche Beobachter halten sunnitische Extremisten und Al-Kaida-Kämpfer für die Haupttäter bei den jüngsten Gewaltattacken im Irak. Nach den Angriffen auf die beiden Gefängnisse wachse die Gefahr von Terrorangriffen in der Hauptstadt Bagdad und im ganzen Land beträchtlich. Die Sicherheitslage im Irak sei alles andere als optimistisch.