Syrische Rebellen sollen bei Gefechten mit den Regierungstruppen in der Provinz Aleppo im März 2013 chemische Waffen eingesetzt haben. Dies habe eine Untersuchung russischer Experten ergeben, sagte der russische UNO-Botschafter Witali Tschurkin am Dienstag in New York.
Tschurkin führte weiter aus, die russischen Experten hätten bereits bestätigt, dass Syriens Oppositionelle das Giftgas Sarin produziert und angewendet haben. Demnach sollen die Aufständischen am 19. März in der von Regierungstruppen kontrollierten Provinz Aleppo giftgashaltige Raketen abgefeuert haben. Bei dem Angriff kamen 26 Menschen ums Leben, darunter 16 Militärangehörige, 86 weitere Personen wurden verletzt. Diesen Raketenangriff hatte die Opposition ihrerseits der syrischen Regierung zugeschrieben.
Die Untersuchung habe außerdem zu Tage gebracht, so Tschurkin, dass die Sprengsätze in Aleppo nicht aus industrieller Produktion stammen und mit dem Nervengas Sarin angereichert worden seien. Basierend auf der technologischen Analyse können die Raketen erst vor kurzem produziert worden sein.
Der russische Vertreter fügte hinzu, die Waffen, durch die am 19. März Menschen getötet und verletzt worden sind, entsprächen keinerlei Standards für militärische Ausrüstung und Munition. Dies alles ließe keinen anderen Schluss zu, als dass diese chemischen Waffen von Seiten der syrischen Rebellen abgefeuert worden sind, so Tschurkin.
Russland habe dem UN-Generalsekretär Ban Ki Moon bereits einen 80-seitigen Bericht vorgelegt. Dazu betonte Tschurkin, im Gegensatz zu früheren Berichten an den UN-Generalsekretär, hätten diesmal russische Experten selbst vor Ort Proben analysiert, anstatt sich auf Untersuchungsergebnisse von Dritten zu berufen. Die Analyse sei in einem russischen Labor durchgeführt worden, das von der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) autorisiert sei.
Einen Tag zuvor hatte der syrische UN-Vertreter Bashar Jaafari in New York gesagt, die syrische Regierung habe bereits das UN-Inspektionsteam um den schwedischen Spezialisten Ake Sellstrom und die UN-Kommissarin für Abrüstungsangelegenheiten, Angela Kane, eingeladen nach Damaskus zu reisen, um Ermittlungen zu einem möglichen Einsatz von Chemiewaffen aufzunehmen. In Reaktion darauf ließ Ban Ki Moon verlauten, die UNO begrüße die kooperative Haltung Syriens und hoffe, dass das Land so bald wie möglich eine Untersuchung der UNO-Gruppe in Syrien ermöglichen werde.