Eine Delegation chinesischer Tibetologen hat von Montag bis Mittwoch die Schweiz besucht, um zum interkulturellen Austausch beizutragen. Die Gruppe referierte über die gegenwärtige Situation von Wirtschaft und Bildungssystem sowie über die Religionsfreiheit in Tibet.
Die Mitglieder der Delegation werden auch Österreich und Italien besuchen. Dazu Delegationsleiterin Bi Hua, eine bekannte Tibetologin und Chefredakteurin des chinesischen tibetologischen Verlages:
„Diese 3 europäischen Länder interessieren sich sehr für Tibet-Themen. Daher gehören unserer Delegation Mitgliedern aus den Bereichen Religion, Kultur, Bildung, tibetische Medizin sowie ökonomisch-soziale Entwicklung an. Meiner Meinung nach können die drei Länder dadurch aktuelle Informationen aus und über Tibet und die Tibetergebieten erhalten."
Die Delegation traf in der Schweiz mit Vertretern des Außenministeriums zusammen und pflegte auch direkte Kontakte mit Studenten und Lehrern der Universität Bern. Die Mitglieder der Delegation haben anhand ihrer jeweiligen Forschungsergebnisse und eigener Erfahrungen die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung, Kultur und Bildungswesen sowie die Glaubensfreiheit in Tibet und den Tibetergebieten erläutert. Zudem wurden in den Begegnungen mit Schweizer Partnern auch die Ansichten der neuen chinesischen Zentralregierung zur Verbesserung des Lebens der dortigen Bevölkerung klargestellt. Professor Anton Lachner von der Universität Bern würdigt diese Möglichkeit:
„Ich meine, es wäre besser, wenn mehr solche Aktivitäten zwischen China und der Schweiz veranstaltet würden. Je mehr Treffen mit mehr Diskussionsthemen abgehalten werden, desto mehr kann man sich über die Tibetergebiete informieren."
Vertreter des schweizerischen Außenministeriums bezeichneten die Informationen der Delegation als sehr überzeugend. Sie würdigten die Entwicklungserfolge in Tibet und brachten ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass bei der weiteren Entwicklung des autonomen Gebiets sowohl das materielle als auch das geistige Leben optimiert werden sollte.
Bi Hua befasst sich seit langem mit dem Austausch zwischen dem chinesischen Autonomen Gebiet Tibet und dem Ausland. Sie betonte, durch die Bemühungen ihrer Delegation könnten Länder in aller Welt das wahre Tibet kennen lernen. Dies sei eine langfristige Aufgabe:
„Ehrlich gesagt ist es unmöglich, dass andere Länder nur durch einzelne Aktivitäten ihre Meinung verändern und sich umfassend über Tibet und die Tibetergebiete informieren werden. Allerdings können langfristige Kontakte dabei helfen, dass sie ein wahres Tibet-Bild kennen lernen werden."