In den vergangenen Monaten geht die Verschmutzung von Luft, Wasser und Boden den Beijingern immer stärker auf die Nerven. Die drei genannten Arten der Verschmutzungen sowie die illegalen Bauten wurden von Guo Jinlong, dem Parteichef der Stadt Beijing, als die "vier Schädlinge" bezeichnet. Bis 2016 sollen mehr als 90 Milliarden Yuan (11,3 Milliarden Euro) in den Umweltschutz investiert werden.
Einer Meldung von The Beijing News zufolge sind zahlreiche Kanäle und Flüsse in Beijing stark verschmutzt: statt normalem Wasser führen sie oft eine stinkende Kloake in verschiedenen Farben mit sich – von gelb über schwarz bis hin zu grün oder weiß ist alles dabei. Für das "farbenfrohe" Wasser sind die Beijinger Fabriken und ihre Abwässer verantwortlich.
Der Fluss Qinghe mit einer Länge von 23,6 Kilometer stellt einen wichtigen Ausleitungsfluss der Stadt dar. Der Unterlauf des Flusses ist schwer verschmutzt. Haushaltsmüll und Tierkadaver treiben auf dem Wasser. Den ekelhaften Gestank kann man schon aus einer großen Entfernung riechen. Unvollständigen Statistiken zufolge kann das Klärwerk Beijing täglich 40 Tonnen Abwässer beseitigen. Diese Kapazität ist überhaupt nicht ausreichend, weil täglich 50 Tonnen Abwässer in den Qinghe-Fluss geleitet werden – das heißt, dass sich jeden Tag 10 Tonnen mehr Abwässer und Müll in dem Fluss ansammeln.
Gestern wurde der Plan für die Abwasserbeseitigung und Wiederbenutzung (2013-2015) offiziell veröffentlicht. Demzufolge sollen die Klärwerke am Qinghe-Fluss umgebaut und optimiert werden. "Die Ausstattung der Kläranlagen kann mit der rapide wachsenden Bevölkerungszahl in Beijing nicht Schritt halten. Deswegen ist die Abwasserbeseitigungskapazität sogar rückläufig", sagte ein Beamter der Beijinger Wasserbehörde. Darüber hinaus müsse die Öffentlichkeit für die Notwendigkeit des Wasserschutzes sensibilisiert werden, meinte der Beamte. Nicht nur die Fabriken müssten diesem Problem ihre Aufmerksamkeit schenken, sondern auch die einfachen Bürger.
Quelle: german.china.org.cn