Tasang ist eine Bäuerin im Dorf Deling des Kreises Tohlung Dechen, der zum Verwaltungsgebiet der Hauptstadt des Autonomen Gebiets, Lhasa, gehört. Jetzt hat sie einen Kühlschrank, eine Waschmaschine und 3 Fernsehgeräte. Sogar den für das tibetische Alltagsleben unentbehrlichen Buttertee kann sie nun mit einem elektrischen Gerät zubereiten.
"Vorher brauchte meine Mutter für die Butter zirka 30 Minuten. Jetzt kann ich auch die Butter machen, allerdings mit einem elektrischen Gerät, und das dauert dann nur noch zwei bis drei Minuten."
Vorher basierte die Stromversorgung in Tibet hauptsächlich auf kleineren lokalen Wasserkraftwerken, und für eine lange Zeit war das tibetische Stromnetz isoliert vom netz in anderen teilen Chinas. Dadurch war Strom in Tibet knapp. Mit der sprunghaften Entwicklung der Ökonomie des chinesischen autonomen Gebiets wurden die Mängel in der Stromversorgung immer deutlicher. Besonders während der Trockenzeit im Winter gab es viele Stromausfälle, manchmal sogar mehr von mehr als 50 Prozent. Die Stromknappheit war zu einer schweren Behinderung für die Entwicklung der dortigen Wirtschaft und für die Verbesserung des Lebens der Bevölkerung geworden.
2010 begann der Bau eines verbundenen Wechsel- und Gleichstromnetzes in Qinghai und Tibet, das wegen der großen Höhe über dem Meeresspiegel auch als „Stromnetz in himmlischer Höhe" bezeichnet wird. Mehr als 30 000 Mitarbeiter mussten zahlreiche Schwierigkeiten überwinden, und das Projekt konnte im Dezember 2011 vorzeitig fertig gestellt werden. Bis 30. November 2012 wurden so mehr als 600 Millionen Kilowattstunden Strom in das chinesische Autonome Gebiet Tibet befördert. Im letzten Jahr gab es in Lhasa und Umgebung keinen Stromausfall mehr, und das hat die lokale Wirtschaft gedeihen lassen.
Jia Guoping ist Boss eines Friseursalons in Lhasa. Er sagte, dank des funktionierenden Stromnetzes habe er mehr Kunden als früher:
"Vorher gab es oft Stromausfall, besonders im Winter, und manchmal dauerte er einen ganzen Tag. Mein Geschäft wurde schwer beeinträchtigt. Jetzt ist viel besser. Stromausfall ist nur noch sehr selten. Vorher betrug die Zahl der Kunden in meinem Friseursalon täglich zirka 100, jetzt sind es rund 300."