Der sogannte „Engpass der Reform" ist nach Einführung der Reform- und Öffnungspolitik in China durch die sich sprunghaft entwickelnde Wirtschaft entstanden. Die probeweise Umsetzung der Finanzreform in Wenzhou in diesem Jahr gilt als ein Durchbruch der kontinuierlichen Reform.
Zhejiang ist die chinesische Provinz, in der sich die private Wirtschaft am schnellsten entwickelt hat. Wenzhou ist das Gebiet mit dem schnellsten Entwicklungstempo der privaten Wirtschaft in Zhejiang. Dennoch sind einige Unternehmen in Wenzhou aufgrund der Schwierigkeiten bei der Finanzierung in Insolvenz geraten. Dies hat die Aufmerksamkeit der chinesischen Zentralregierung auf sich gezogen. Die Inspektionsreise von Ministerpräsident Wen Jiabao nach Zhejiang und Wenzhou hat ermöglicht, dass der Staatsrat die Errichtung einer Finanzreform-Probezone in der Stadt genehmigt hat. Das erste „Register- und Servicezentrum für private Darlehen" auf dem chinesischen Festland ist dort im April eröffnet worden. Natürlich ist dies nur der erste Schritt der Finanzreform. Die künftige Orientierung wird aufmerksam beobachtet.
Zurzeit ist in China eine Kluft zwischen Arm und Reich entstanden, was enorme Herausforderungen für die ökonomische und soziale Entwicklung des Landes mit sich gebracht hat. So soll Chinas Reform und Öffnung auch durch die wissenschaftliche Entwicklungsanschauung geleitet werden. Mit dem Festhalten an der Idee „Menschen in den Mittelpunkt zu stellen" soll so eine umfassende, koordinierte und nachhaltige Entwicklung verwirklicht werden.
Auf dem „Boao-Asienforum" im April 2012 hatte der chinesische Vizeministerpräsident Li Keqiang betont, dass das Entwicklungsmodell beschleunigt umgewandelt und die ökonomische Struktur mit dem Ziel, das Leben der Bevölkerung zu gewährleisten und zu verbessern, geregelt werden müsse. Das Wachstum des Einkommens der Bürger sollte parallel mit der wirtschaftlichen Entwicklung vorangetrieben werden. Das bedeutet, Reform, Öffnung und die Entwicklung der Wirtschaft seien nur eine Maßnahme. Es sei auch Ziel, das Leben der Bevölkerung zu optimieren. Dies könne mit dem Kerninhalt der wissenschaftlichen Entwicklungsanschauung „Menschen in den Mittelpunkt stellen" verwirklicht werden. Ohne diese Anschauung sei jegliche Entwicklung sinnlos.