Nach acht Jahren Debatten wird das Programm zur Reform der Einkommensverteilung schätzungsweise im Dezember 2012 initiiert. Experten vermuten, dass das Programm durch verschiedene Maßnahmen das Einkommen der Bürger erhöhen und ihre Konsumskanäle kontinuierlich ausbauen wird. Damit kann die Inlandsnachfrage als neuer Impuls für eine nachhaltige ökonomische Entwicklung genutzt werden.

Professor Yuan Gangming von der Qinghua-Universität vertritt die Meinung, dass angesichts des größeren Drucks einer wirtschaftlichen Rezession das Programm tatkräftig die Inlandsnachfrage fördern könnte.

„Der Druck für eine wirtschaftliche Rezession ist inzwischen sehr groß. In dem Bereich der Investitionen und dem Export können keine neuen Maßnahmen ergriffen werden. So muss der Konsum mit allen Kräften angekurbelt werden. Als ein wichtiger Faktor dafür gilt die beschleunigte Erhöhung des Einkommens der Bürger. Unter diesen Umständen hat das Programm eine besondere Bedeutung. Langfristig betrachtet soll in der Zukunft die ökonomische Struktur geregelt werden. Eine Umstrukturierung der wirtschaftlichen Branchen ist für die Einkommensverteilung ebenfalls von großer Bedeutung. Kurz- und langfristig betrachtet kann das Programm für die Wirtschaft des Staates so eine ausschlaggebende Rolle spielen."

Laut dem jüngsten Bericht des Ministeriums für Personalressourcen und Sozialabsicherung war das Wachstum des Einkommens der Bürger in China im Jahr 2011 wesentlich niedriger als die Finanzeinnahmen. Das Einkommen der Bürger war im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt gesunken. Im letzten Jahr waren die öffentlichen Finanzeinnahmen Chinas um zirka 25 Prozent auf 10,37 Billionen Yuan gestiegen. Das Wachstum ist 1,7 mal so groß wie das verfügbare Pro-Kopf-Einkommen der städtischen Bürger und 1,3 mal so groß wie das Netto-Einkommen der ländlichen Bevölkerung. In der gleichen Periode sind die Einnahmen der Unternehmen ebenfalls um etwa 20 Prozent gestiegen.

Trotz Rufes der Gesellschaft nach Einkommensverteilung ist das Programm lange Zeit nicht initiiert worden. Wirtschaftsexperten erklären:

„Die unvernünftige Verteilung des Einkommens in unserem Staat zeigt sich vor allem durch das übermäßig schnell gewachsene Finanzeinkommen der Regierung. Eine erste wichtige Maßnahme ist so die Eindämmung dieses rasanten Wachstums. Das Wachstum nicht-steuerlicher Einnahmen der Regierung soll auch gemildert werden. In diesem Bereich gibt es verschiedene Meinungen. Am wichtigsten ist jedoch, wie die Kernfragen angemessen gelöst werden können."