In Chinas schnell wachsendem Luxusmarkt, auch wenn er dieses Jahr einen kleinen Einbruch hatte, investieren zahlreiche chinesische Geschäftsleute in Ausstellungen. Allerdings zeigen diese alle zur Verfügung stehenden Produkte, nicht nur Luxusgüter.

Jedes Jahr finden in ganz China hunderte verschiedener Luxusmessen statt. Allein in Beijing gibt es von Oktober bis Dezember drei große Veranstaltungen.

Die Ausstellungen finden seit dem Jahr 2011 zunehmend nicht nur in Chinas großen, sondern auch in mittelgroßen und kleineren Städten, darunter Hangzhou in der Provinz Zhejiang, Nanchang in Jiangxi und Tangshan in Hebei statt. Im Jahr 2011 lag die Nachfrage nach Chinas Luxusgütern nach Angaben der Mediaagentur Starcom MediaVest Group bei 12,6 Milliarden US-Dollar (9,7 Milliarden Euro).

Die Messethemen reichen von Wein und Schmuck bis zu Autos und Yachten, doch deren unterschiedliche Qualität könnte einen negativen Effekt auf das Geschäft haben.

"Die meisten aktuellen Luxusmessen werden von Messegesellschaften organisiert, die nur nach Gewinn streben, aber nichts von Luxus verstehen", sagte Zheng Haojiang, Geschäftsführer der Sparkle Roll Group, ein an der Hongkonger Börse notierter Händler von Luxusgütern.

Eine Luxusmesse zu organisieren ist nicht komplizierter als die Organisation anderer Messen. Für eine Handelslizenz ist nur eine eingetragene Firma erforderlich.

In kleineren Städten verwenden die Organisatoren den Titel "Luxusmesse" um lokale Marken zum Anmieten von Ausstellungsständen zu bewegen.

"Es ist eine ungeordnete Branche. In manchen Orten präsentieren Luxusmessen lokale Spezialitäten", sagte Zhou Ting, Geschäftsführerin des Forschungszentrums für Luxusgüter und -dienste an der University of International Business and Economics.

Einige Organisatoren laden international bekannte Marken zur Teilnahme ohne jegliche Gebühren ein. Einige bezahlen sogar für die Teilnahme der Marken, um das Niveau der Show zu heben.

Lokale Markenanbieter, die gerne neben Luxusgütern gesehen werden, sind für die Organisatoren die wichtigsten Einnahmequellen.

Die meisten Aussteller in Chinas Luxusmessen seien kleinere internationale Luxusmarken oder chinesische Nobelmarken, sagte Zhou.

Diese Aussteller an der Basis wehrten sich gegen eine Luxusgüterausstellung. Immer weniger echte Luxusmarken wollten solche Veranstaltungen besuchen, sagte sie.

"Das Geschäftsmodell wird so nicht lange fortbestehen", sagte Zhou.

Allerdings sind Branchenkenner in Bezug auf die Zukunft der Branche – nach der Verdrängung minderwertiger Produkte – noch immer zuversichtlich.

Quelle: german.china.org.cn