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Warum lernt Japan nicht von Deutschland?
  2012-09-20 09:11:55  cri
von Yao Li, Korrespondent der Tageszeitung Guangming Ribao in Paris

Weil Japan die USA vor einer Weile gleichermaßen mit offener als auch verdeckter Unterstützung verleitet haben soll, eskaliert der Disput um die Diaoyu-Inseln immer mehr. In diesem empfindlichen Moment beschloss die japanische Regierung, die Diaoyu-Inseln zu "verstaatlichen". Momentan entwickelt sich die Situation in Richtung erneuter Anspannungen, die sehr einfach in gefährlichen Ausartungen eskalieren könnten.

Ein Problem ist die Tatsache, dass Japan noch nicht hinreichend historische Fakten akzeptieren will, was von einigen Ländern nach dem Zweiten Weltkrieg als provokativ empfunden wurde. Die Frage, die China sich jetzt stellt, ist, wieso Japan die in der Konferenz von Jalta und der Konferenz von Potsdam festgelegten Artikel scheinbar auf die Probe stellen will. Es könnte viele Gründe dafür geben: Der Aufstieg konservativer Kräfte in Japan, womöglich das Missverstehen von Chinas friedlichem Wachstum durch diese, oder auch eine Machtverschiebung zwischen China und Japan, die letztere Partei in eher angespannter Stimmung hinterlässt. Andere Beobachtungen von mir hingegen führen zu weiteren Annahmen: Japan beharre darauf, den "falschen" Weg zu gehen, sodass Fehler der Vergangenheit wiederholt würden.

Einer dieser zwei Gründe ist, dass die Politiker in Japan der Nachkriegszeit anders als die deutschen agierten. Im Vergleich zu Deutschland war die Reflexion über vergangene Aggression und Untaten nicht gleichermaßen gründlich und ließ ein Fehlen von Schuldbewusstsein anmerken. Konrad Adenauer, Helmut Schmidt, Helmut Kohl, selbst Angela Merkel, all diese Politiker waren mutig genug, den Tatsachen ins Gesicht zu schauen und die Fehler der Geschichte einzugestehen. Manch einem ist noch im Gedächtnis, wie Willy Brandt vor dem jüdischem Grab kniete, für das die Nationalsozialisten verantwortlich waren, voll Reue für die Verbrechen der damaligen Zeit. Auch wenn dies vor einigen Jahrzehnten passierte, viele folgende deutsche Politiker übernahmen diese ehrliche, bekennende Mentalität ihres Landsmannes. Eben weil Deutschland derart respektvoll mit seiner Vergangenheit umging, weil Deutschland seine Geschichte konfrontiert, wandelte sich die öffentliche Meinung über das Land allmählich vom nationalsozialistischen Aggressor hin zu einem, das entschlossen ist, sich mit dem Rest Europas zu versöhnen und nie wieder Krieg zu führen. Auch wenn es immer noch einige Gruppen von Ultrarechten gibt, so gelten dennoch alles andere als Mainstream und halten sich weitestgehend verborgen. Aber genau diese Handvoll von Rechtsextremisten - anzutreffen auch im eigenen Land - ist es, die dafür sorgen kann, dass Europas Meinung über Deutschland selbst von der restlichen Welt, zu einer schlechten wird. Also versuchte Deutschland nach dem Krieg stetig, in die EU aufgenommen zu werden, und bemühte sich aktiv, Europa zu vereinen.

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Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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