Wir über uns Kontakt Jobs Fragen? Archiv
Gräber bergen Geheimnisse eines antiken Tibetischen Königreichs
  2012-08-27 16:47:24  cri
In der Autonomen Region Tibet wurden kürzlich vier Gräber entdeckt. Es wird angenommen, dass sie Relikte eines alten tibetischen Königreichs enthalten, das vor mehr als 2000 Jahren blühte.

"Die Gräber, die im Kreis Gar in der Präfektur Ngari gefunden wurden, enthalten hölzerne Schatullen mit menschlichen Überresten, Kupferwaren, Schwertern sowie Skelette von Rindern, die den Gräbern vermutlich als Opfergaben beigegeben wurden", sagte Dr. Tong Tao vom archäologischen Institut der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften.

"Wir glauben, dass die Gräber im Zentrum des antiken Shangshung-Königreichs lagen, einem einst mächtigen Volksstamm, der von Songtsen Gampo übernommen wurde und im siebten Jahrhundert ein Teil von Tibet geworden ist", sagte Tong.

Alle vier Gräber wurden in der Nähe eines Bon-Klosters im Kreis Gar gefunden. Bon war eine in Tibet verbreitete Religion, bevor im siebten Jahrhundert der Buddhismus aus Indien eingeführt wurde. Seine Anhänger verehrten "Naturgeister" beispielsweise von Bergen und Seen.

"Das alte Königreich Shangshung gilt vielen als die Wiege der Bon-Religion und damit als ein kulturelles und politisches Zentrum der Hochebene", erklärte Tong.

Die meisten der Opfergaben in den Gräbern seien offensichtlich aus Indien eingeführt worden – und zwar über das Gebiet, in dem heute die autonome uigurische Region Xinjiang liege, so Tong weiter.

"Die Schwerter kamen zum Beispiel aus den zentralen und nördlichen Regionen Chinas, während eine ebenfalls in diesem Grab gefundene goldene Maske den Goldmasken ähnelt, die zu dieser Zeit im Norden Indiens verbreitet waren", führte Tong aus.

Tong und seine Kollegen sind der Meinung, dass die Relikte zeigen, dass das alte Shangshung Reich in einem regen kulturellen und personellen Austausch mit seinen Nachbarn stand und eines der frühesten Zentren der Zivilisation auf dem Tibet-Plateau gewesen sein könnte.

Mit den wissenschaftlichen Ausgrabungen und der Erforschung der Gräber, insbesondere zum Schutz seiner kulturellen Relikte, hatten die Wissenschaftler erst im Juni dieses Jahres begonnen.

Im Jahr 2005 haben Mönche im Kreis Gar Kämme, Brennhölzer, Küchenutensilien aus Kupfer, verkohlte Pflanzen sowie Seidenstücke ausgegraben. Jin Shubo, ein hoher tibetischer Beamter, der ein großes Interesse an der Archäologie hat, schickte Proben für Kohlenstoff-14-Datierungen ein und fand heraus, dass die gefundenen Stücke zwischen 1800 und 2200 Jahre alt waren, womit sie etwa der Zeit zwischen der westlichen Han-Dynastie (206 v. – 24 n. Chr.) und dem Königreich Wei (220 - 265) zuzuordnen wären.

"Im 'Hanshu', in dem die Geschichte der Han-Dynastie aufgezeichnet wurde, wird erzählt, dass die Kaiser dieser Dynastie oft Seide als Geschenke gaben, um die Beziehungen mit den westlichen Königreichen aufrecht zu erhalten", sagte Jin. Die Seidenstücke aus den Gräbern seien wahrscheinlich Geschenke von chinesischen Kaisern, so Jin weiter.

Die große Anzahl von Pferde-, Rinder- und Schafsskeletten zeige, dass die hier begrabenen Personen reich und mächtig gewesen seien, so Li Linhui, stellvertretender Leiter des Tibet-Instituts zum Schutz des kulturellen Erbes. Eines der Gräber habe die Überreste von vier bis fünf Personen zu Tage gebracht, während in den drei anderen jeweils nur eine Person bestattet worden sei.

Die Forscher haben Proben der sterblichen Überreste zur DNA-Analyse nach Beijing geschickt.

Tong und seine Kollegen planen, die Gräber im nächsten Jahr genauer zu erforschen und großflächige Ausgrabungen vorzunehmen: "Hoffentlich werden wir mehr über die Geheimnisse des alten Shangshung-Reiches herausfinden."

Quelle: german.china.org.cn

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
Meistgelesene Artikel
• Keine Lebenszeichen vom gesunkenen indischen U-Boot
• Snowdens Vater erhält Visum für Russland
• Getötete Chinesen: Afghanistan bekundet Beileid
• Vermittlungsversuche in Ägypten gescheitert
• Gipfel abgesagt: Russland enttäuscht von USA
Fotos
Luxusausstellung 2013 in Beijing eröffnet
Fotoausstellung „Chinesischer Traum - Schönes China" in Brüssel
Wiederaufbau neuer Wohnhäuser nach Erdbeben in Min
Lujiagou: Ein neues Wohngebiet mit günstigen Lebens- und Verkehrsbedingungen
© China Radio International.CRI. All Rights Reserved.
16A Shijingshan Road, Beijing, China