Wir über uns Kontakt Jobs Fragen? Archiv
Deutscher Journalist kritisiert Dalai Lama wegen Unterstützung der Selbstverbrennungsserie
  2012-07-25 14:52:00  cri
Berlin

Auf der Wahrheit-Seite der taz vom 24. Mai kritisiert der deutsche Journalist und Autor Christian Y. Schmidt den Dalai Lama wegen seiner Unterstützung der jüngsten Selbstverbrennungsserie in den von Tibetern bewohnten Regionen Chinas.

Im Unterschied zu den anderen hohen Würdenträgern des tibetischen Buddhismus denke der Dalai Lama nicht daran, seine Anhänger zur Beendigung der Selbstverbrennungsserie aufzurufen, schreibt Schmidt.

„Sein einziger Einwand gegen die Selbstverbrennungen lautet, sie seien nicht effektiv genug", hält Schmidt in seiner Kolumne fest, bevor er die Frage aufwirft: „Was hält der Mann, der auch von sich behauptet, die aktuelle Verkörperung des Bodhisattvas der Barmherzigkeit zu sein, bloß für effektiver? Dass sich gleich Hunderte auf einmal abfackeln?"

Im Folgenden der originale Wortlaut des Kommentars von Christian Y. Schmidt mit dem Titel „Lang lebe der Dalai Lama!" auf der Wahrheit-Seite der taz vom 24. Mai.

„Der chinesische Staatsbürger Tenzin Gyatso alias Dalai Lama Nr. 14 hat schon früher Statements abgegeben, die an seiner Zurechnungsfähigkeit zweifeln ließen.

So behauptete er 1987 vor dem Menschenrechtsausschuss des US-Kongresses, die chinesische Regierung habe einen „Holocaust an unserem Volk begangen". Mit „unserem Volk" waren die Tibeter gemeint, die Gyatso manchmal auch die „tibetische Rasse" nennt.

War also der Mann, der sich von aller Welt als „Seine Heiligkeit" titulieren lässt, schon in der Vergangenheit nicht ganz dicht, so häufen sich in letzter Zeit die Ausfälle. Während andere hohe Würdenträger des tibetischen Buddhismus wie der Karmapa Ogyen Trinley Dorje immerhin ihre Anhängerschaft dazu aufgefordert haben, die momentan in den tibetischen Siedlungsgebieten Chinas laufende Selbstverbrennungsserie zu beenden, denkt der Dalai Lama nicht daran, Ähnliches zu erklären. „Wenn ich mich da einmische", sagte er der BBC, „ist mein (im letzten Jahr verkündeter, d. Red.) Rückzug aus der Politik bedeutungslos."

Das hindert ihn allerdings nicht, die Selbstmörder – unter ihnen siebzehn- und achtzehnjährige Jugendliche – für ihren „sehr großen Mut" zu loben und ihre Taten damit zu rechtfertigen, in Tibet fände „irgendein kultureller Genozid statt" („some kind of cultural genocide").

Sein einziger Einwand gegen die Selbstverbrennungen lautet, sie seien nicht effektiv genug („But how much effect?"). Da fragt man sich: Was hält der Mann, der auch von sich behauptet, die aktuelle Verkörperung des Bodhisattvas der Barmherzigkeit zu sein, bloß für effektiver? Dass sich gleich Hunderte auf einmal abfackeln? Mit irgendeinem Feuer?

Das kann gut sein, denn offenbar ist der Dalai Lama inzwischen komplett durchgedreht. Anfang letzter Woche erzählte er dem britischen Sunday Telegraph, chinesische Agenten hätten tibetische Frauen trainiert, um ihn mit Gift um die Ecke zu bringen. „Ihr Haar (wurde) vergiftet, und ihre Schals. Dann wollten sie sich von mir segnen lassen, und wenn meine Hand sie berührt …"

Nein, man braucht den Mann erst gar nicht zu fragen, wie denn eine solche weibliche Hit-Squat die eigenen vergifteten Haare überleben kann, wenn schon eine einfache Berührung genügt, um mit diesen Haaren einen Menschen umzubringen. Zu solch rationalen Überlegungen hat der „Ozean der Weisheit" keinen Zugang.

Bleibt also nur die Frage, was der Dalai Gaga uns als nächstes erzählen wird? Dass er manchmal Besuch von den kleinen Leuten bekommt, die da im Fernsehen drin sind? Dass jeder Mensch über Wasser laufen kann, wenn er nur ganz schnell viele kleine Schritte macht? Dass der Anblick einer nackten Frau bei Männern zu … na ja, sie wissen schon, haha, da unten …?

Nichts ist unmöglich. Doch was auch immer es sein wird: Die chinesische Regierung sollte wirklich alles tun, um Herrn Gyatso vor jedwedem Schaden zu bewahren. Denn eins steht fest: Ein politischer Gegner, der verwirrter ist, wird ihr nicht so schnell wiedergeboren werden."

http://www.taz.de/!93917/

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
Meistgelesene Artikel
• Keine Lebenszeichen vom gesunkenen indischen U-Boot
• Snowdens Vater erhält Visum für Russland
• Getötete Chinesen: Afghanistan bekundet Beileid
• Vermittlungsversuche in Ägypten gescheitert
• Gipfel abgesagt: Russland enttäuscht von USA
Fotos
Luxusausstellung 2013 in Beijing eröffnet
Fotoausstellung „Chinesischer Traum - Schönes China" in Brüssel
Wiederaufbau neuer Wohnhäuser nach Erdbeben in Min
Lujiagou: Ein neues Wohngebiet mit günstigen Lebens- und Verkehrsbedingungen
© China Radio International.CRI. All Rights Reserved.
16A Shijingshan Road, Beijing, China