Zuvor hatten in diesem Jahr bereits Ministerpräsident Wen Jiabao, das ständige Politbüro-Mitglied Li Changchun sowie Vize-Premier Li Keqiang mehrere europäische Länder besucht und in Russland, Deutschland, Belgien, Island, Polen, Schweden und Ungarn sowie bei der EU wichtige Gespräche geführt. Im Februar fand zudem in Beijing der China-Europa-Gipfel statt.
Die intensivierten Kontakte zwischen China und Europa zeigen nach Auffassung von Prof. Feng Zhongping von der Akademie für moderne internationale Beziehungen deutlich, dass die europäischen Staaten angesichts der europäischen Schuldenkrise einen immer stärkeren Willen zum Ausbau von Austausch und Zusammenarbeit mit China haben.
„Seit dem Beginn der europäischen Schuldenkrise zeigt sich China bereit, Europa bei der Bewältigung der Krise zu unterstützen. Chinas Position sowie seine Politik und seine Maßnahmen haben für die Stabilisierung des europäischen Marktes eine äußerst wichtige Rolle gespielt. Mittlerweile betrachten europäische Staaten China nicht nur als einen Markt, sondern auch als eine wichtige Kraft zur Stabilisierung des Markts und als Hilfe bei der Überwindung der Schwierigkeiten. Die europäischen Staaten betreiben insgesamt eine positivere China-Politik und wollen noch enger mit China kooperieren."
Die Niederlande und Luxemburg gehören zu den Initiatoren der EU und der Eurozone. Dabei sind die Niederlande seit neun Jahren kontinuierlich der zweitgrößte Handelspartner Chinas in der EU.
Kroatien pflegt traditionelle freundschaftliche Beziehungen mit China, 2005 haben beide Länder eine umfassende kooperative Partnerschaft ins Leben gerufen. Kroatien legt großen Wert auf eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit China in Politik, Wirtschaft, Handel und Kultur.
Spanien ist die fünftgrößte Volkswirtschaft der EU und der sechsgrößte Handelspartner Chinas in der EU. Auch Spanien baut seine Beziehungen zu China aktiv aus. Beide Länder hatten ebenfalls bereits 2005 eine umfassende strategische Partnerschaft etabliert.
Ein Blick auf die Beziehungen zwischen China und diesen europäischen Ländern zeigt, dass die Handelszusammenarbeit der wichtigste Punkt der bilateralen Kooperation ist. Tatsächlich ist die EU seit mehreren Jahren der größte Handelspartner Chinas. Zudem haben sich die bilateralen Handelsbeziehungen inzwischen auf zahlreiche Bereiche ausgedehnt, wie Professor Feng Zhongping hervorhebt:
„Die EU ist der größte Handelspartner Chinas und auch ein Block der Industriestaaten. Für Chinas Export ist sie von äußerst großer Bedeutung. Die EU hat auch in enormem Umfang in China investiert. Inzwischen betrachtet China die EU nicht mehr nur als einen Handelspartner. Denn gerade auch in der Kooperation für nachhaltige Entwicklung, Urbanisierung, grüne Wirtschaft und Umweltschutz hat China ein großes Kooperationspotential mit der EU. Die bilaterale Zusammenarbeit wird sich ständig erweitern."