Der 28. März ist der Jahrestag der Befreiung der Leibeigenen in Tibet. Im März 1959 wurde in Tibet das feudale theokratische System der Leibeigenschaft abgeschafft. In den seither vergangenen 53 Jahren hat Tibet enorme Veränderungen und eine umfassende wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung erfahren.
Am 28. März 1959 erklärte der chinesische Staatsrat die bis dahin in Tibet amtierende Lokal-Regierung für aufgelöst. Damit wurden in Tibet offiziell demokratische Reformen in Gang gesetzt, und das rückständige Feudalsystem und die Leibeigenschaft überwunden. Am 19. Januar 2009 erklärte die 2. Sitzung des 9. Volkskongresses des chinesischen Autonomen Gebiets Tibet den 28. März zum offiziellen Gedenktag an die Befreiung der Leibeigenen in Tibet.
In einer Rundfunk- und Fernsehansprache zum diesjährigen Gedenktag sagte der Vorsitzende des chinesischen Autonomen Gebietes Tibet, Padma Trinley, die vergangenen 53 Jahre hätten in Tibet umfassende Produktivkräfte freigesetzt und eine äußerst erfolgreiche wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung ermöglicht.
„2011 betrug das BIP des Autonomen Gebiets 60,6 Milliarden Yuan, die allgemeinen Finanzeinnahmen erreichten 5,5 Milliarden Yuan und damit 93,9- beziehungsweise das 48,5–fache der Werte von 1959 – auf der Grundlage vergleichbarer Preise."
Die Bevölkerung in Tibet ist von 1,2 Millionen 1959 auf 3 Millionen 2011 gewachsen, 90 Prozent der Einwohner sind Tibeter. Die durchschnittliche Lebenserwartung hat sich von 35,5 Jahren 1959 auf 67 Jahre erhöht. Beachtliche Fortschritte gibt es auch in den Bereichen Bildung und soziale Absicherung.
94 Prozent der insgesamt über 34 000 direkt oder indirekt gewählten Abgeordneten der lokalen und regionalen Volkskongresse in Tibet sind Angehörige der tibetischen Nationalität oder anderer ethnischer Minoritäten. Lokalen Sitten und Gebräuche, darunter die Reinkarnation des lebenden Buddhas im Lamaismus, werden umfassend respektiert. Mittlerweile gibt es im Autonomen Gebiet insgesamt mehr als 1700 religiöse Stätten mit zirka 46 000 Mönchen und Nonnen. Die vielfältigen religiösen Aktivitäten können normal durchgeführt werden.
Gleichzeitig wird die einzigartige traditionelle Kultur Tibets überliefert, entwickelt und geschützt. Mit umfangreichen staatlichen Mitteln wurden der Potala-Palast sowie der Klöster Norbulingka und Sakya renoviert. Das tibetische Nationalepos „König Gesar" ist in den Katalog zum Schutz des immateriellen Kulturerbes aufgenommen worden. Lernen, Benutzung und Entwicklung der tibetischen Schriften und Sprache werden beachtet. Dabei sind die tibetischen Codes die erste Schrift einer nationalen Minderheit in China, für die auch internationale Normen gelten.