Düsseldorf:

China steht nach Auffassung des Wirtschaftswissenschaftlers Philipp Sandner von der Technischen Universität München an der Schwelle, vom reinen Imitator zum Innovator zu werden. In der Sonntagsausgabe des „Handelsblatts" erklärt Sandner, das Niveau der Forschung und Entwicklung in den Unternehmen liege zwar noch deutlich unter dem Westeuropas, Japans und Amerikas. Doch die Geschwindigkeit, mit der China aufholt, sei zuletzt deutlich gestiegen.

Laut Daten des Wirtschaftsdienstes Thomson Reuters hat das chinesische Patentamt im Jahr 2010 insgesamt 314 000 Anträge angenommen. Damit ist China auf Platz eins vor den USA und Japan geklettert.

Der chinesische Premier Wen Jiabao hatte in seiner jährlichen Regierungserklärung eine verstärkte Innovations-Förderung angekündigt. Dazu verwies Philipp Sandner im „Handelsblatt" darauf, dass aus den chinesischen Universitäten jährlich eine halbe Million Ingenieure auf den Arbeitsmarkt kommen. Zusammen mit dem unbedingten Aufstiegswillen der neuen Wirtschaftsmacht und einer großen Anzahl kapitalkräftiger Unternehmen sei das eine Erfolg versprechende Mischung.