China analysiere Möglichkeiten für eine Mitwirkung an der Lösung der europäischen Schuldenkrise, sagte Ministerpräsident Wen Jiabao am Donnerstag vor der Presse in Beijing. Eine Bewältigung der Krise erfordere in erster Linie EU-interne Finanzreformen:
„Als ein politisches Gebilde soll die Europäische Union die Reformen ihrer Finanzstrukturen vorantreiben und der Weltgemeinschaft eine klare und einheitliche Stimme senden."
China sei bereit, die Zusammenarbeit mit Deutschland im finanziellen Bereich auszubauen, so Wen. Man hoffe, dass die EU positive Rahmenbedingungen mit dem Ziel, die finanziellen Kooperationen zwischen China und Europa zu fördern, schaffen werde.
Bundeskanzlerin Angela Merkel nahm zu Wen Jiabaos Ansprache vor Ort Stellung:
„Die Investitionen chinesischer Unternehmen sind nach Europa gekommen. Wir halten uns an alle internationalen Regeln. Wir wollen keine protektionistische Grenze um Europa errichten. Wir haben darüber gesprochen, dass durch die Investitionen chinesischer Unternehmen in Deutschland auch Arbeitsplätze entstehen können. Und ich glaube, es ist eine gute Regel, dass wirtschaftliche Beziehungen eben auf wirtschaftlicher Ebene abgewickelt werden. Wir politisieren die nicht. Ansonsten versuchen wir natürlich, die politische Zusammenarbeit zu verstärken."