In seiner Eröffnungsrede bezeichnete WEF-Gründer Klaus Schwab, das Forum als Plattform für den Austausch von Ideen zur Lösung der gegenwärtig weltweiten Rezession. Davos biete die Möglichkeit, nach Wegen zu suchen, um die derzeit wichtigsten Probleme der Welt zu lösen, und gleichzeitig Visionen für die Zukunft zu entwickeln.
Nach Schwab begab sich Angela Merkel ans Rednerpult. Die deutsche Bundeskanzlerin betonte in ihrer Ansprache die Wichtigkeit der europäischen Zusammenarbeit. Als momentan größte Probleme in Europa bezeichnete sie die Schuldenkrise und die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit. Europa habe zwar den Euro eingeführt, dass dieser Plan letztendlich auch aufgehen würde, habe jedoch niemand garantieren können. Obwohl die globale Finanzkrise ihren Ursprung in den USA habe, sei Europa stark von ihr betroffen. Die Weltwirtschaftskrise habe die strukturellen Probleme Europas schonungslos offenbart, so Merkel.
Als langfristige Maßnahmen zur Lösung der Schuldenkrise nannte die deutsche Kanzlerin eine striktere Finanzpolitik. Alle Länder müssten die Einhaltung des von der EU-vorgegebenen Budgets in ihre Verfassung aufnehmen und die Finanzkontrolle durch die europäische Kommission akzeptieren. Zudem forderte sie alle EU-Mitglieder auf, zugunsten der EU auf ihre eigenen Rechte zu verzichten. Die einzelnen EU-Länder müssten sich an die bereits ausgehandelten Richtlinien halten und die europäische Integration weiter vorantreiben, so Merkel.
Bereits vor Beginn des WEF in Davos hatte die US-Zeitschrift „Time" ein Forum zum Thema „Diskussion über den Kapitalismus" veranstaltet. Im Mittelpunkt dieser Debatte stand die Zukunft des kapitalistischen Entwicklungsmodells, das seit Beginn der Finanzkrise immer öfters hinterfragt wird. Ein amerikanischer Gelehrter meinte gar: „Wir haben noch drei oder vier Jahre, um unser Wirtschaftsmodell zu ändern. Ansonsten werden wir den Wettkampf verlieren."