Am 11. Dezember 2001 wurde China zum 143. Mitglied der Welthandelsorganisation (WTO). Als der größte Handelspartner Chinas beurteilt die Europäische Union die ökonomische Entwicklung des asiatischen Staates in den letzten zehn Jahren positiv. Dazu der EU-Handelskommissar Karel De Gucht:
„Ich glaube, dass Chinas Beitritt in die WTO sowohl dem Land selbst als auch der EU große Vorteile gebracht hat. Das bilaterale Handelsvolumen ist drastisch gestiegen. Der Wachstum der chinesischen Wirtschaft lag manchmal im zweistelligen Bereich. In den letzten zehn Jahren hat China seinen Markt stark geöffnet. Das, was ihr gemacht hat und gerade macht, ist von historischer Bedeutung. Für die EU hat Chinas Beitritt zur WTO neue Möglichkeiten eröffnet. China ist der Zielmarkt von europäischen Exporten. Wenn man es vergleicht, ist der Export nach China in den letzten zehn Jahren im großen Maße gestiegen."
China ist der zweitgrößte Handelspartner der EU. Nur die USA handeln mehr mit China. Vor allem nach 2010 ist Chinas Import aus den EU-Staaten immer um zirka 30 Prozent gewachsen. Man kann sagen, dass der Handel mit China die negativen Auswirkungen der Schuldenkrise in Europa gemildert hat.
Die EU liegt bei Investitionen nach China an vierter Stelle. Aber im Vergleich zu den gesamten Außeninvestitionen Europas nimmt China nach wie vor nur einen kleinen Anteil ein. Es gebe noch einen großen Spielraum nach oben, so De Gucht.
Doch gibt es zwischen China und Europa nach wie vor einige Probleme. Einschränkungen beim Export von Hochtechnologien, Handelsungleichgewicht, unterschiedliche Meinungen zum Marktzugang und Schutz des geistigen Eigentums sind nur einige Beispiele. Dazu der EU-Handelskommissar:
„Manche Handelsstreitigkeiten können durch den hochrangigen Handelsdialog vermieden werden. So haben wir zum Beispiel mehrmals selbständige Innovationen erörtert. Es ist ein Erfolg, dass China nicht nur Fahrzeuge mit traditionellem Antrieb, sondern auch Elektro-Autos entwickeln will."
Ein anderer Streitpunkt, der die Beziehungen zwischen China und der EU belastet, ist die Frage nach dem Status der chinesischen Wirtschaft als einer echten Marktwirtschaft. Auch gibt sich der De Gucht optimistisch:
„Die Anerkennung Chinas als eine vollständige Marktswirtschaft durch Europa ist ein Prozess. Wir können bereits Fortschritte in diesem Prozess bezeugen. Die EU wird sich zusammen mit China bemühen, das Ziel zu erreichen."