Tokio
In Nordostjapan und in der Region Kanto ist die Radioaktivität in Leitungswasser und Gemüse sehr unterschiedlich. Untersuchungen der dortigen Regierungen vom Freitag ergaben sowohl steigende, als auch sinkende Strahlungswerte.
In einigen Regionen dürfen die Kinder nun wieder Leitungswasser trinken. Doch die Regierung warnte auch, dass die durch den Atomunfall verursachte Krise der Lebensmittelsicherheit andauern werde.
Gleichfalls am Freitag bezeichnete der japanische Premierminister Naoto Kan die Situation im Atomkraftwerk Fukushima weiter als „unklar". Man müsse wachsam bleiben, um eine Eskalation der Lage zu verhindern. Zudem forderte das japanische Agrarministerium in einem Rundschreiben die Lokalregierungen in vier Kreisen, unter anderem in Fukushima und Gumma auf, die vom Markt genommenen Agrar- und Viehprodukte gut zu entsorgen, damit die radioaktiv verseuchten Lebensmittel nicht weiter verbreitet werden.
Unterdessen geht die Betreibergesellschaft Tepco davon aus, dass sich die Sicherungsmaßnahmen im Atomkraftwerk Fukushima über einen längeren Zeitraum hinziehen werden.
Am Freitag drängte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon auf eine neue Bewertung und eine Verstärkung des internationalen Notfallmechanismus. Alle Länder sollten Lehren aus dem Atomunfall in Japan ziehen, so Ban.
Bis 21 Uhr am Freitag ist in Japan die Zahl der Oper durch Erdbeben und Tsunami auf 10102 gestiegen. 17053 Menschen gelten weiterhin als vermisst. Angaben der chinesischen Botschaft in Tokio zufolge sind bei der Katastrophe bislang zwei chinesische Staatsbürger ums Leben gekommen.