Chinas Handelsüberschuss wird stets mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Im letzten Jahr machte der Handelsüberschuss des Staates 183,1 Milliarden US-Dollar aus. Dies entspricht einer Proportion von 3,1 Prozent bezüglich des chinesischen BIP. Auf die Frage, ob Chinas Handelsüberschuss in diesem Jahr weiterhin zunehmen könne, erläuterte Chen Deming vor der Presse:
"In diesem Jahr könnte die Proportion von Chinas Handelsüberschuss im BIP weiterhin sinken. Der Handelsüberschuss wird also verbessert. Allerdings wird ein Handelsdefizit in einzelnen Monaten nicht ausgeschlossen."
Chen Deming erklärte ferner, für die Politik des chinesischen Außenhandels in diesem Jahr gelte "Stabilisierung des Exports, Ausbau des Imports und Reduzierung des Handelsüberschusses". Er analysierte, unter gegenwärtigen Umständen sei die Grundlage für eine Wiederbelebung der Wirtschaft aufgrund mehrerer instabiler Faktoren noch nicht fest. Es gebe starke Schwankungen der internationalen Preise von Großwaren und für die Wechselkurse. Zudem sei der Protektionismus stetig erstarkt. Inländisch stehe China darüber hinaus vor einem Anstieg der Rohstoffpreise, einer Erhöhung der Kosten für Arbeitskräfte sowie vor einem Mangel an Werktätigen. Verschiedene Faktoren zur Steigerung der Kosten seien verstärkt. So könnte in diesem Jahr Chinas Export gegenüber dem Vorjahr zunehmen, jedoch nicht in großem Ausmaß. China habe die Regelung beziehungsweise Optimierung der Wirtschaftsstruktur beschleunigt, die Freihandelszonen-Strategie umgesetzt und Maßnahmen zur Begünstigung des Imports ergriffen. So könnte in diesem Jahr der Import rapide steigen, schneller sogar als der Export.
Chen Deming erwähnte insbesondere, dass in den letzten Jahren Chinas Handelsüberschuss bereits im großen Maße gesunken sei. Im letzten Jahr zum Beispiel sei der Handelsüberschuss gegenüber 2008 um über 38 Prozent gesenkt worden. In diesem sowie in den künftigen Jahren werde China sowohl dem Import als auch dem Export Beachtung schenken. Darüber hinaus soll der Import ausgebaut werden.
"Wir werden den Import aus den unterentwickeltesten Staaten und Ländern mit einem Haupthandelsdefizit ausbauen und ein Handelsgleichgewicht mit ihnen fördern. Natürlich ist die Voraussetzung dafür, dass Länder mit einem Handelsungleichgewicht auf ihre Beschränkungen des Exports zu China verzichten. Außerdem sollten verschiedene Staaten ihre Handelskontroversen sorgfältig behandeln."