Seit dem 2. Juli 2010 arbeitete der 48-jährige in Libyen und hätte eigentlich noch weitere vier Monate bleiben sollen. Doch dann brachen die Unruhen aus. Wenn er darüber spricht, sieht man Yang Xi die Angst immer noch an:
„Ab dem 17. Februar hat man gesehen, dass die Lage ernst wird. Bei anderen Firmen gab es bereits Plünderungen. Auch die Fahrzeuge unserer Auslandsabteilung wurden gestohlen. Natürlich wird da einem angst und bange."
Da Yang Xis Firmensitz von Plünderungen verschont blieb, konnten er und seine Kollegen fernsehen. So haben sie davon erfahren, dass in China Planungen zu der Evakuierung der Chinesen aus Libyen gemacht werden. Als er die Entschlossenheit der chinesischen Regierung gesehen hat, hat sich Yang Xi gleich viel ruhiger gefühlt.
Natürlich hat auch Yang Xi gehofft, so bald wie möglich Libyen verlassen zu können. Und schon nach kurzer Zeit erhielten sie die Nachricht, dass sie per Schiff nach Griechenland gebracht werden sollen.
„Ich habe mir gedacht, wir sind 10.000 Mitarbeiter hier. Es wird mindestens zehn Tage oder einen halben Monat dauern, bis ich hier weg kann. Doch ausgerechnet in der gleichen Nacht hat man uns Bescheid gegeben, dass wir gleich morgen früh abreisen werden. Ich habe nicht gedacht, dass es so schnell geht. Da habe ich mich natürlich sehr gefreut."
Auf dem Schiff konnte Yang Xi nach zehn Tagen endlich mit seiner Familie sprechen.
„In Libyen funktionierten Handy und Internet nicht. Auf dem Schiff haben die Leute von der Botschaft uns Telefonkarten verteilt. Da konnte man endlich nach Hause telefonieren."
20 Stunden dauerte die Fahrt, bis Yang Xi und seine Kollegen im Hafen von Heraklion ankamen.