Tripolis
China setzt die Aktion zur Evakuierung seiner Staatsbürger aus Libyen fort.
Am Samstagvormittag sind zwei Charterflugzeuge der China Eastern Airlines von Shanghai nach Libyen geflogen, um weitere Chinesen aus dem von Unruhen erfassten nordafrikanischen Land zu evakuieren.
Am Freitag waren bereits 450 Chinesen mit zwei Maschinen zurück in ihre Heimat gebracht worden. Auch ausländische Schiffe wurden vor Ort beansprucht. Zudem bemühen sich chinesische Botschaften in Ägypten, Griechenland und Malta, die Auslandschinesen per Schiff, Flugzeug oder auf dem Landweg aus Libyen wegzubringen.
Die Evakuierungsaktion Chinas wurde von ausländischen Medien positiv bewertet. Die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) bezeichnete sie als die größte Evakuierung Chinas in den letzten Jahren. Lobende Worten kommen ebenfalls von den französischen und russischen Nachrichtenagenturen AFP und Interfax.
Mittlerweile schlug der UN-Menschenrechtsrat der UN-Vollversammlung vor, die Mitgliedschaft Libyens im Menschenrechtsrat zu annullieren. Die libysche Behörde wurde aufgerufen, die Sicherheit der Zivilisten zu schützen und die freie Einreise von internationalen Organisationen für Menschenrechte und humanitäre Hilfsleistungen nach Libyen zu gewähren.
Der Nordatlantikrat (NAC), das wichtigste Entscheidungsgremium der NATO, tagte am Freitagnachmittag in Brüssel, um über die Lage in Libyen zu beraten. Der NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen sagte, seine Organisation werde mit der internationalen Gemeinschaft darüber abstimmen und sich auf jegliche Zwischenfälle einstellen.
Die USA hatten am selben Tag einseitige Sanktionen gegen Libyen verhängt.