Das gerade zu Ende gegangene Seemanöver war das erste und größte umfassende Militärmanöver von Südkorea und den USA seit 1976. Im Einsatz waren unter anderem der US-Flugzeugträger "George Washington" und Kampfflugzeug vom Typ F-22 "Raptor". Damit sollten die Entschlossenheit und das Potential der Beteiligten verdeutlicht werden.
Das Manöver ist unter dem Hintergrund des Untergangs des südkoreanischen Kriegsschiffes "Cheonan" zu beurteilen. Eine südkoreanische Untersuchungsgruppe kam Mitte Mai zu dem Ergebnis, dass das Schiff durch einen nordkoreanischen Torpedo versenkt worden sei. Einige Tage später wurde dann die Durchführung des gemeinsamen Seemanövers angekündigt, nach mehrmaliger Verschiebung fand es nun Ende Juli auch tatsächlich statt. Es soll der Auftakt zu weiteren Manövern dieser Art sein, um zu einer "Vermeidung ähnlicher Vorkommen wie dem Cheonan-Fall" beizutragen. So wollen die USA und Südkorea Mitte August das elftägige Manöver "Ulchi Freedom Guardian" abhalten, auch für Mitte September sind ähnliche Aktionen vorgesehen. Zudem kündigte die südkoreanische Regierung an, noch in diesem Jahr in den Gewässern rund um die koreanische Halbinsel mehr als zehn Manöver durchführen zu wollen. US-Außenministerin Hillary Clinton betonte, all diese Manöver seien ein "klares Signal" an Nordkorea.
Die nordkoreanische Regierung hat in den vergangenen Tagen in mehreren Erklärungen die Militärmanöver der USA und Südkoreas verurteilt. Ein Sprecher der nordkoreanischen Kommission für Landesverteidigung sagte am Wochenende, die USA und Südkorea hätten im Cheonan-Vorfall Nordkorea die Schuld zugewiesen. Man werde nun mit aller Kraft die Wahrheit aufdecken, um die eigene Reputation und Würde zu wahren. Der Sprecher der nordkoreanischen Kommission für friedliche Wiedervereinigung sagte am Dienstag, Nordkorea habe keine Angst vor "Gewaltandrohungen" und "Warnungen" seitens der USA oder Südkoreas. Man werde mit stärkeren Kräften gegen diese Bedrohung vorgehen.