Chinas Staatspräsident Hu Jintao ist am Mittwoch von Beijing nach Kanada gereist. Er wird Kanada einen Staatsbesuch abstatten und dann am vierten G20-Gipfel in Toronto teilnehmen.
Während seines Besuches vom 24. bis 26. Juni wird Hu Jintao sowohl mit dem kanadischen Gouverneur Michaelle Jean als auch dem Ministerpräsidenten Stephen Harper zusammentreffen. Zuständige Behörden und Unternehmen beider Länder werden mehrere Kooperationsvereinbarungen über Wirtschaft, Umweltschutz, Qualitätsaufsicht sowie Kultur, Tourismus und Bildung unterzeichnen. Der chinesische Vizeaußenminister Cui Tiankai meinte, dieser Besuch habe eine besondere Bedeutung für die bilateralen Beziehungen.
"Es geht um den ersten Kanada-Besuch eines chinesischen Staatsoberhaupts innerhalb der letzten 5 Jahre. Der Besuch ist ein großes Ereignis für die bilateralen Beziehungen anläßlich des 40. Jubiläums der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen beiden Staaten. Wir wollen mit Kanada gemeinsam diesen Besuch als eine wichtige Chance wahrnehmen und auf der Basis des gegenseitigen Respekts, der Gleichberechtigung und des gegenseitigen Nutzens kontinuierlich Dialog, Austausch und Zusammenarbeit ausbauen."
Der 4. G20-Gipfel wird vom 26. bis 27. Juni in Toronto stattfinden. Im Mittelpunkt des Gipfels stehen die Situation der Weltwirtschaft, die Schuldenkrise in Europa, ein starker und nachhaltiger Wachstumsrahmen sowie die Reform der internationalen Finanzinstitutionen. Themen wie der internationale Handel und die Finanzaufsicht sollen ebenfalls berücksichtigt werden.
Vom Toronto-Gipfel erhofft sich China unter anderem eine verstärkte Koordinierung der makroökonomischen Politik aller Seiten und die aktive Förderung der Reform des Internationalen Währungsfonds (IMF). Auch plädiert China für ein gemeinsames Vorgehen gegen Handelsprotektionismus. Zudem will China mit Mitgliedern der G20 über die Entwicklungsfrage diskutieren. Dies gilt als eine politische Unterstützung für die im September anberaumte UN-Millenniums-Entwicklungsziel-Konferenz.
Der Funktionär der Chinesischen Zentralbank, der Volksbank, Zhang Tao hat alle Länder aufgerufen, mit verstärkter politischer Koordinierung ein starkes und nachhaltiges Wachstum der globalen Wirtschaft anzukurbeln.
"Alle Staaten sollen nach Möglichkeit effektive Maßnahmen zur Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung ergreifen. Die finanzielle Kontinuität soll gewahrt werden. Zudem soll die wirtschaftliche Umstrukturierung intensiviert, die Inlandsnachfrage ausgebaut und die individuelle Nachfrage befriedigt werden. Nur dann kann die Zuversicht des Marktes, der Unternehmen und der Bürger wieder gestärkt werden."