Seit dem Frühlingsfest im vergangenen Monat herrscht im chinesischen Perlflussdelta ein großer Arbeitskräftemangel. Zahlreiche Wanderarbeiter sind nach den Kurzferien in ihrer Heimat nicht wieder zurückgekehrt. Auf den diesjährigen Jahrestagungen des NVK und der PKKCV wird dieses Problem daher viel diskutiert. Im Magazin "Der Spiegel" wurde dieses Phänomen ebenfalls in einem Beitrag erwähnt.
So heißt es in einem online abrufbaren Artikel, trotz höherer Löhne und besseren Arbeitsbedingungen könnten viele Arbeitgeber im Perlflussdelta, dem Zentrum der chinesischen Exportwirtschaft im Süden des Landes, nicht genügend Arbeiter finden. Unter Berufung auf den stellvertretenden Vorsitzenden des Industrieverbandes von Hongkong, Stanley Lau, wurde auf die Ursache des Mangels eingegangen. "Provinzen wie Sichuan, Guizhou, Hubei und Hunan entwickeln sich, dort wird mehr investiert. Junge Leute finden heute viel einfacher Arbeitsstellen in der Nähe ihrer Heimat. Die Gehälter liegen zwar um 15 bis 20 Prozent unter jenen der Städte im Süden, aber dafür können sich die Leute das anstrengende Leben in der Fremde ersparen."
Weiter heißt es in dem Artikel, Staatspräsident Hu Jintao und Ministerpräsident Wen Jiabao hätten sich schon vor Jahren die Entwicklung des Landesinneren zum Ziel gesetzt. Und inzwischen zeige diese "Go West"-Strategie Erfolg. Hubei und Guangxi, von wo aus regelmäßig zahlreiche Bauern auf der Suche nach einem besseren Einkommen nach Guangdong gezogen waren, hätten die Provinz beim Wachstum bereits überholt. Das massive Konjunkturprogramm der chinesischen Regierung, vor eineinhalb Jahren eingeleitet, verschaffe den Regionen im Landesinnern weiteren Auftrieb. Dort werde die Infrastruktur verstärkt ausgebaut. Das habe den Zuwachs an Arbeitsplätzen noch angeheizt, so der Artikel.