Die chinesische Regierung wolle 2010 eine nach allen Seiten gerichtete Diplomatie weiter fördern, erklärte der chinesische Außenminister Yang Jiechi am Sonntag auf einer Pressekonferenz im Rahmen der dritten Jahrestagung des 11. NVK in Beijing.
Yang Jiechi fuhr fort, China werde in diesem Jahr die Staatssouveränität, -sicherheit und die Entwicklungsinteressen weiterhin gewährleisten. Gleichzeitig werde China bessere Rahmenbedingungen für Stabilität, Entwicklung und Regulierung der Staatsstruktur schaffen. Yang hoffte darauf, dass die Außenwelt mehr über die Besonderheiten und die reale Situation Chinas erfahren könnte, und festgefahrene Denkweisen, beziehungsweise Vorurteile abgebaut würden. Die Entwicklung der vergangenen zehn Jahre habe gezeigt, dass Ansichten aus der Zeit des Kalten Krieges und der Konfrontation ohne Zusammenarbeit nicht mehr der Gegenwart entsprechen würden, betonte der Außenminister. Man könne nur durch Kooperation und Win-Win-Strategie existieren und sich entwickeln.
Auf der Pressekonferenz reagierte Yang Jiechi hauptsächlich auf Fragen zu den internationalen Beziehungen Chinas. Die Beziehungen zu den USA hätten sich in jüngster Vergangenheit durch eine Reihe von Maßnahmen des Weißen Hauses verschärft. Mit der Waffenlieferung an Taiwan und dem Empfang des Dalai Lama seien die Kerninteressen Chinas beschädigt worden. Die Handlungen der US-Regierung hätten die gesamte Entwicklung der bilateralen Beziehungen gestört, woran China unschuldig sei, so Yang.
Die chinesisch-russischen Beziehungen bezeichnete Yang Jiechi auf die Frage eines russischen Journalisten hin dagegen als vorbildlich. Es handele sich dabei um eine reife, stabile, gesunde und lebhafte strategische Partnerschaft.
Zu den Beziehungen zu Europa äußerte der Außenminister, China und Europa sollten durch gemeinsame Gespräche die vorhandenen Meinungsverschiedenheiten angemessen behandeln. Dies solle auf Respekt, Gleichberechtigung und gegenseitigem Nutzen beruhen. So könnten auch die gemeinsamen Interessen auf mehreren Gebieten hervorgehoben werden.
Im Hinblick auf Afrika erklärte Yang Jiechi, die Kritik an der gleichberechtigten Kooperation zu gegenseitigem Gewinn zwischen China und Afrika sei ungerechtfertigt. Man solle den Willen und die Freiheit der afrikanischen Bevölkerung bei der Wahl der Partner und Freunde respektieren.
Außerdem machte Yang Jiechi auch Chinas Standpunkt zu internationalen und regionalen Angelegenheiten wie beispielsweise der koreanischen und der iranischen Nuklear-Frage deutlich.