Im Autonomen Kreis Beichuan leben über 77.000 Angehörige der Qiang. Beichuan ist damit die Ortschaft mit den meisten Qiang in China. Durch das Erdbeben kamen viele Menschen in Beichuan ums Leben, über 90 Prozent der Häuser stürzten ein.
Frau Ren Wanxiu ist gerade dabei, ihre Einkäufe für das bevorstehende Frühlingsfest zu tätigen. Ihre Wohnung wurde durch das Erdbeben völlig zerstört. Mittlerweile besitzt sie aber bereits drei neue Wohnungen. Frau Rens neue Unterkünfte wurden von der Regierung subventioniert:
"Die Subventionen und zinslosen Kredite wurden vom Staat erteilt. Die Kosten für die Ausstattung der Wohnungen trägt die Gemeinde. Ich habe gar kein Geld dafür ausgegeben. Diese Politik ist gut!"
Beim Bau der neuen Häuser wurden die traditionellen Sitten und Bräuche der Qiang-Nationalität von der Lokalregierung in Betracht gezogen.
Das Shiyi-Dorf ist ein anderes von den Qiang bewohntes Dorf. Nach dem verheerenden Erdbeben haben die Bewohner in der Dorfmitte ein Zentrum zum Schutz des immateriellen Kulturerbes errichtet. Das 1.000 Quadratmeter große Kulturzentrum der Qiang ist bereits zu einer Touristenattraktion geworden. Nicht nur Touristen aus dem Provinzhauptort Chengdu, sondern auch Touristen aus dem fernen Beijing zeigen großes Interesse am Kulturzentrum der Qiang in Shiyi. Dank den Einnahmen aus dem Tourismus haben auch die Einkünfte der Bewohner von Shiyi zugenommen.
Auch was die Wohnungssituation anbelangt, ist in Beichuan wieder der Alltag eingekehrt. Dazu Han Zhongming, Vorsitzender des Volkskongresses der Gemeinde Leigu:
"80 Prozent der Gemeindebewohner sind inzwischen in permanente Wohnungen umgezogen. Noch vor dem 12. Mai 2010 werden alle Einwohner in permanenten Wohnungen leben können. Wir sind bemüht, mehr Beschäftigungsmöglickeiten zu schaffen und die berufliche Kompetenz unserer Gemeindebewohner zu erhöhen."