Der österreichische Bundespräsident Heinz Fischer, der von einer großen Wirtschafts- und Wissenschaftsdelegation begleitet wurde, traf am Dienstag zu einem viertägigen Staatsbesuch in Beijing ein. Das Hauptthema seines Besuchs sind die Wirtschaftsbeziehungen. Aus gutem Grund: China ist Österreichs wichtigster Handelspartner in Asien. Österreich hat großes Interesse am Zukunftsmarkt China. Das Wirtschaftsforum in Beijing diente auch dazu, die Perspektiven für die gegenseitigen Handelsbeziehungen auszuloten. Richard Schenz, der Vizepräsident der Österreichischen Wirtschaftskammer, erklärt uns Chinas handelspolitische Bedeutung für Österreich:
"Damit bleibt China nicht nur weiterhin Österreichs wichtigster Handelspartner in Asien und der zweitwichtigste Absatzmarkt in Übersee, sondern ist auch das einzige Land unter Österreichs Top-25-Exportmärkten, in dem 2009 ein Exportzuwachs erzielt werden konnte."
Umgekehrt spielt auch der österreichische Markt für China eine zunehmend wichtigere Rolle. Der Präsident der CCPIT, Wan Jifei, unterstreicht die Wichtigkeit stabiler Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern:
"Die Zusammenarbeit zwischen China und Österreich begann bereits vor der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen. Im Jahr 1964 unterzeichnete die chinesische Kommission für internationale Handelsförderung mit der Österreichischen Wirtschaftskammer ein Kooperationsabkommen. Infolge der globalen Wirtschaftskrise ist das Handelsvolumen zwischen China und Österreich im Jahr 2009 um 3,1 Prozent auf 4,3 Milliarden US-Dollar zurückgegangen. Obwohl das bilaterale Handelsvolumen im Jahr 2009 erstmals ein Negativwachstum aufwies, bleibt es der Wunsch, sowohl der chinesischen als auch der österreichischen Firmen, die Zusammenarbeit auszuweiten. Ich bin überzeugt, dass das Wirtschaftsforum Unternehmen aus China und Österreich eine gute Plattform bietet. Das Forum leistet einen positiven Beitrag zum besseren gegenseitigen Verständnis, zur Erhöhung der Kooperationswege sowie zur Verstärkung der Zusammenarbeit insgesamt."
Der österreichische Bundespräsident Heinz Fischer wird im Rahmen seines China-Besuchs auch die Einweihung des Österreich-Pavillons an der Expo in Shanghai vornehmen. Die Erwartungen an die Weltausstellung in Österreich sind hoch: Durch eine Erweiterung des Österreichbildes in China sollen die Beziehungen zwischen den beiden Ländern ausgebaut werden – vor allem in den Bereichen Wirtschaft, Tourismus, Wissenschaft und Kultur.
In seiner Rede nahm Bundespräsident Heinz Fischer auch Bezug auf das bekannte chinesische Sprichwort "Einmal sehen ist besser als hundertmal hören":
"Ganz besonders gibt es natürlich in diesen Tagen, wo ich die Gelegenheit habe im Rahmen eines Staatsbesuches durch die Einladung des chinesischen Staatspräsidenten Hu Jintao, mit einer großen Delegation China zu besuchen, neuerlich zu besuchen, und jede Minute, ununterbrochen, sowohl etwas zu sehen als auch etwas zu hören. Das heißt, sehr viel zu lernen. Heute sind bei diesem Wirtschaftsforum hochrangige Repräsentanten chinesischer und österreichischer Unternehmungen vertreten, um wie bisher erfolgreich und zum gegenseitigen Nutzen zu kooperieren und ihre Zusammenarbeit weiter auszubauen."