Fitzgerald erklärte, China sei ein wichtiges Entwicklungsland und auch ein sich schnell entwickelndes großes Land. Dies sei vor mehreren Jahren schon zu vermuten gewesen. Mittlerweile beachte man die Entwicklungsorientierung Chinas mit großer Aufmerksamkeit.
Weiter sagte er, die Einschätzung und Beurteilung der Entwicklung Chinas durch die internationale Gemeinschaft sei dabei durchwegs positiv. Zudem nehme China der öffentlichen Meinung nach auch auf der internationalen Bühne eine äußerst positive Rolle ein:
"China pflegt nicht nur in der asiatisch-pazifischen Region, sondern auch mit Regierungen in anderen Teilen der Welt freundschaftliche Beziehungen. China ist eine positive Kraft zur Wahrung von Frieden und Stabilität geworden. Das Land spielt in diesem Bereich eine konstruktive Rolle."
Fitzgerald betonte, statt Anfeindungen habe die friedliche Entwicklung Chinas in vielen Ländern Respekt hervorgerufen. Ein wichtiger Grund dafür sei, dass China aktiv eine "sanfte" und keine "harte" Staatsstärke entwickelt habe:
"Das ist der wichtigste Teil der internationalen Aktivitäten Chinas in der Gegenwart. Bis jetzt hat sich China immer für die Entwicklung einer sanften Staatsstärke eingesetzt, was als eine weise, effektive Handlungsweise gilt. Besonders wird dies in Südostasien und den Nachbarländern Chinas begrüßt. Ich bin der Meinung, dass das Festhalten an diesem Weg für China von äußerst großer Bedeutung ist."
Der Begriff "sanfte Stärke" wurde ursprünglich von Professor Joseph Nye von der Harvard-Universität eingeführt, im Original "soft power". Nye vertritt die Meinung, dass die umfassende Staatsstärke eines Landes sowohl aus "harter" als auch "sanfter" Stärke bestehen muss. Die "harte Stärke" läßt sich in Wirtschaft, Wissenschaft und Technik oder beim Militär repräsentieren. "Sanfte Stärke" wird hingegen durch die Kultur- und Wertvorstellungen, das Gesellschaftssystem, das Entwicklungsmodell und die Lebensweise verkörpert.
Der frühere australische Botschafter in China, Stephen Fitzgerald, verwies in diesem Zusammenhang auf die Gründung mehrerer Konfuzius-Institute in den vergangenen Jahren durch chinesische und australische Hochschulen. Zudem habe China mit australischen Nichtregierungsorganisationen Konfuzius-Kurse eingeführt. Solche Maßnahmen hätten zur Verbreitung von Sprache und Kultur beigetragen und Chinas weltweiten Einfluss ausgebaut. Zudem sei der Kulturaustausch zwischen China und anderen Staaten gefördert worden. Das Verständnis der Menschen in aller Welt über China, darunter auch das der Australier, habe sich dadurch vertieft, so Fitzgerald.