Die aktuellen Umstände des Gipfels in L'Aquila sind sicher besonders. So sind zum einen viele bedeutende westliche Regionen aufgrund der internationalen Finanzkrise in eine Rezession geraten. Trotz der schweren Beeinträchtigungen verzeichnen jedoch neue Wirtschaftskörperschaften wie China und Indien nach wie vor eine vitale Entwicklung. Eine möglichst baldige Wiederbelebung der Weltwirtschaft setzt somit eine aktivere Mitwirkung der Entwicklungsländer voraus. Zum anderen nehmen globale Probleme wie der Klimawandel, die Energiesicherheit, die Getreidesicherheit und die allgemeine Entwicklung in ihrer Deutlichkeit zu. Die gemeinsame Lösung dieser Fragen ist somit für alle Staaten und die gesamte Menschheit ein Muss.
Angesichts dieser Umstände und Herausforderungen ist daher eine Verstärkung des Dialogs und der Kooperation zwischen Nord und Süd dringender und notwendiger geworden. Dies wird auch an den umfassenden Themen des bevorstehenden Gipfels in Italien deutlich. Die möglichst baldige Wiederbelebung der Weltwirtschaft ist dabei zweifellos die wichtigste Aufgabe. Wenn Nord und Süd auf gleichberechtigter, gegenseitig nutzbringender Basis effektive Beratungen pflegen, dann kann der gesamten Welt Entschlossenheit und Zuversicht zur Bekämpfung der Krise vermittelt werden. Dies ist eine nötige Bedingung für die Wiederbelebung der Weltwirtschaft. Bei globalen Fragen wie dem Klimawandel, der Energie- und Getreidesicherheit und der allgemeinen Entwicklung müssen Nord und Süd auch tatsächliche, koordinierte Aktionen unternehmen.
Im Laufe der Geschichte hat sich schon öfters gezeigt, dass entwickelte Länder und Entwicklungsländer globale Fragen gemeinsam behandeln sollten. Gerade in diesem Sommer gibt es nun sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Es bleibt zu hoffen, dass die G8 mit den Entwicklungsländern, darunter auch China, auf der Basis der Gleichberechtigung einen aufrichtigen Dialog aufnehmen und die Zusammenarbeit intensivieren. Dies dient nicht nur der Lösung dringender Probleme, sondern auch der Festigung der gleichberechtigten Partnerschaft zwischen Nord und Süd. Nur dann können weltweit neue Chancen entstehen.