Nach Olympischen Spielen stellt sich die Frage, wie man die zahlreichen Sportstätten am besten nutzen kann. Manchmal fühlt sich die Austragungsstadt wegen der hohen Instandhaltungskosten der Sportstätten wirtschaftlich belastet. Die Nutzung der olympischen Sportstätten nach den Spielen ist weltweit eine zu lösende Frage. Wie hat China diese gelöst?
Die 62-jährige Li Xiufen wohnt im Stadtbezirk Shijingshan in Beijing. Zur BMX-Anlage, dem Austragungsort der BMX-Wettkämpfe während der Olympischen Spiele, braucht sie zu Fuß nur 15 Minuten. Während der Beijinger Olympischen Spiele hat sie sich dort einen BMX-Wettbewerb angesehen. Damals dachte sie schon, es wäre sehr schön, wenn sie nach den Olympischen Spielen dort Sport treiben könnte. Jetzt ist ihr Wunsch endlich in Erfüllung gegangen. Sie sagte:
"Ich gehe jetzt fast täglich mit meinen Freunden ins Fitness-Studio der BMX-Anlage. Dort war der Trainingsplatz für olympische Goldmedaillegewinner, deshalb gibt es hier fast alle Arten von Trainingseinrichtungen, außerdem kann man hier auch schwimmen. Es ist nicht teuer, als Rentner bekommen wir noch einen Rabatt von 50 Prozent. Dank der Olympischen Spiele haben wir ein so gutes Fitnessstudio."
Die durchschnittliche Größe eines Trainingsplatzes in China ist sehr wenig. Zum Beispiel betrug sie in Beijing im Jahr 2004 knapp 2,2 Quadratmeter. Aber in Japan war die durchschnittliche Größe eines Trainingsplatzes ungefähr 19 Quadratmeter und in Europa und den USA noch größer. Damit die Einwohner in Beijing mehr Trainingsplätze haben können, hat die Stadtregierung nach dem Ende der Paralympics viele olympische Sportstätten für die Beijinger geöffnet. Schüler, Studenten, Rentner und Behinderten erhalten in einigen Sportstätten 50 Prozent Preisnachlass. Dazu sagte der stellvertretende Leiter des Amts für Körperkultur und Sport Feng Jianzhong:
"Unser Amt hat niedrige Eintrittspreise gefordert. Natürlich sollen wir für die Benützung der Sportstätten etwas bezahlen, zum Beispiel für die Energie- und Einrichtungskosten, für das Gehalt der Angestellten und so weiter. Deshalb sollen wir auch Gewinn machen. Aber wir legen noch mehr Wert darauf, dass viele Menschen dort trainieren können. Deswegen muss der Preis für Eintrittskarten erschwinglich sein."
Das Trainingsamt beim Amt für Körperkultur und Sport ist zuständig für das Training der Sportler und hat auch zahlreiche olympische Goldmedaillen-Gewinner trainiert. Um den Breitensport in China populärer zu machen, hat das Trainingsamt die Trainingsplätze für die Bevölkerung geöffnet. Dazu sagte der Leiter des Trainingsamts Yan Shiduo:
"Wir haben jetzt insgesamt acht Hallen und zwei Plätze für 17 Sportarten geöffnet, wie zum Beispiel Badminton, Tischtennis, Basketball, Volleyball, Tennis, Golf und so weiter. Die den Nationalmannschaften zur Verfügung stellenden Hallen und Plätze sind immer ab sechs Uhr abends geöffnet, die anderen sogar ganztägig. Unser Trainingseinrichtungen sind natürlich weltklasse, aber die Eintrittspreise liegen auf einem durchschnittlichen Niveau."
Von 1984 bis zum Jahr 2008 hat das Trainingsamt insgesamt 120 olympische Goldmedaille-Gewinner trainiert. Deshalb nennt man es hier auch Wiege der olympischen Goldmedaillen-Gewinner. Unter der Voraussetzung, das Training der Nationalmannschaften nicht zu stören, sind die Trainingshallen und -plätze jetzt auch für die Bevölkerung geöffnet.
Diese Maßnahme hat nicht nur die Frage, wie man die zahlreichen olympischen Sportstätten nutzen soll, gelöst, sondern auch die Entwicklung des Breitensports in China vorangetrieben. Feng Jianzhong sagte dazu:
"Unser Land hat so viel Geld für den Aufbau der olympischen Sportstätten investiert. Wenn wir sie nicht nutzen, wäre es eine große Verschwendung. Die Beijinger können jetzt die Trainingsplätze von olympischen Goldmedaillen-Gewinnern sehen und sogar selbst dort trainieren. Es ist ein sehr schönes Erlebnis. Meiner Meinung nach ist das für die ganze Gesellschaft und auch für den Sport selbst eine große Bereicherung."
Text: Kong Jie Bearbeitung: Kong Jie Übersetzung: Kong Jie Sprecherin: Chen Yan