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Olympia: Vom ersten Chinesen bis zur Teilnahme des gesamten Milliardenvolks
  2008-11-01 18:21:43  CRI
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Es war am 29. Juli 1952, als die olympische Delegation der Volksrepublik China die Flaggenzeremonie im olympischen Dorf der finnischen Hauptstadt Helsinki hielt. Es war dies die erste olympische Delegation, die China vertreten hat, seit die Volksrepublik China drei Jahre zuvor gegründet wurde. Um an den Olympischen Spielen teilzunehmen, hatte China viele Schwierigkeiten zu überwinden. Dazu sagte der Gelehrte Tao Wenzhao:

"Nachdem der zweite Weltkrieg zu Ende war, fing der Kalte Krieg zwischen den USA und der Sowjetunion an. Die USA und andere westlichen Länder haben China noch nicht offiziell anerkannt und keine diplomatischen Beziehungen mit China aufgenommen."

Wegen internationalen Unstimmigkeiten hat China erst einen Tag vor der Eröffnung der Olympischen Spiele die Einladung zur Teilnahme erhalten. Zudem war die Wirtschaft Chinas damals auch sehr schwach. Der Gelehrter Qin Xiaoying erinnerte sich daran:

"Das durchschnittliche Einkommen der Chinesen lag damals unter dem der Inder, das pro Person im Jahr 49 US-Dollar betrug."

Trotz so vieler Schwierigkeiten hat China kurzfristig eine Delegation aus 40 Personen gebildet und ist dann sofort nach Helsinki gefahren. Die chinesische Delegation kam fünf Tage vor Ende der Olympischen Spiele in Helsinki an. Chinas Fußball- und Basketball-Mannschaften haben die Vorrunde verpasst, nur der Schwimmer Wu Chuanyu nahm an der Vorrunde in der Disziplin Rückenschwimmen teil.

Warum wollte China damals unbedingt an den Olympischen Spielen teilnehmen? Delegationsleiter Rong Gaotang sagte bei der Flaggenzeremonie, mit etwas Verspätung seien sie endlich angekommen. Sie hätten den Wunsch nach Frieden und die Freundschaft mitgebracht.

Aus verschiedenen Gründen nahm China dann in den folgenden 32 Jahren nicht an Olympischen Spielen teil. Qin Xiaoying meinte, es sei nicht nur ein Verlust für China, sondern auch ein Verlust für die Olympischen Spiele gewesen:

"Für die ganze Welt war es damals natürlich ein Verlust. China hatte damals eine Bevölkerung von 600 Millionen Menschen. Für die Olympischen Spiele war es ein großer Verlust, dass China nicht dabei war."

Im Jahr 1984 nahm China nach langem wieder an Olympischen Spielen teil. Dazu sagte Tao Wenzhao:  

"Es war damals auch etwas Besonderes, weil die Sowjetunion und einige osteuropäische Länder die Olympischen Spiele in Los Angeles boykottiert haben. Hätte China nicht teilgenommen, wäre die Situation für die USA noch peinlicher gewesen."

Die chinesische Delegation wurde bei den Olympischen Spielen in Los Angeles herzlich begrüßt. Als die chinesische Delegation in die Arena einmarschierte, standen die mehr als 90.000 Zuschauer von ihren Plätzen auf und klatschten. Das Organisationskomitee hat noch extra organisiert, dass China als erste Delegation im olympischen Dorf eine Flaggenzeremonie veranstaltete.

Am ersten Spieltag gewann der chinesische Schütze Xu Haifeng die erste Goldmedaille der Olympischen Spiele, die auch zugleich die erste olympische Goldmedaille für China war. Der ehemalige IOC-Präsident Juan Antonio Samaranch und der Präsident des Organisationskomitees der Olympischen Spiele in Los Angeles, Peter Uberroth, waren gemeinsam bei der Siegerehrung anwesend. Uberroth sagte vor den Zuschauern:

"Ich möchte Sie alle darauf hinweisen, dass das ein historischer Moment ist. Vielleicht wissen Sie noch nicht, dass die Gold- und Bronze-Medaille an ein Land gehen, das noch nie zuvor eine olympische Medaille gewonnen hat."

Die Goldmedaille von Xu Haifeng war nur der Beginn einer Erfolgsgeschichte. Bei den Olympischen Spielen in Los Angeles hat China insgesamt 15 Goldmedaillen gewonnen. Tao Wenzhao war damals gerade in den USA, er erinnert sich daran:

"Ich war damals im Bundesstaat Missouri. Wann immer ich auf der Straße auf Leute traf, die wussten, dass ich aus China kam, drückten sie sofort die Daumen für die Sportler aus meinem Land. Sie sagten, dass sie nie gedacht hätten, dass die chinesischen Sportler so ausgezeichnete Leistungen bringen könnten."

Die Erfolge der chinesischen Delegation bei den 23. Olympischen Spielen waren eng mit den Veränderungen im eigenen Land verbunden. Die Politik der Öffnung nach Außen ist damals in China gerade seit sechs Jahren durchgeführt worden. Das Bewusstsein von Chinesen für die Olympischen Spiele und ihre Einstellung dazu haben sich auch in großem Maße verändert.

Am 24. September 1993 musste sich China bei der Vergabe des Austragungsrechtes für Olympische Spiele gegen Sydney geschlagen geben. Diese Entscheidung wurde von den meisten Chinesen sehr gelassen hingenommen. Tao Wenzhao sagte, unter der damaligen internationalen Situation sei die Niederlage Chinas nicht überraschend gewesen:

"Der amerikanische Kongress hat die Bewebung Beijings abgelehnt, auch viele westliche Länder waren dagegen. Meiner Meinung nach war das der Hauptgrund, warum China damals die Zusage nicht bekommen hat. Obwohl wir uns große Mühe gegeben haben, konnten wir leider die Situation nicht ändern."

Trotz der Niederlage im Jahr 1993 hat China die Zuversicht nicht verloren. China kam der Erfüllung des lang ersehnten Traumes, Olympische Spiele im eigenen Land auszutragen, immer näher. Gleichzeitig stiegen auch das Engagement und die Begeisterung der Chinesen für die Austragung Olympischer Spiele mit jedem Jahr.

Text: Kong Jie Bearbeitung: Kong Jie Übersetzung: Kong Jie Sprecherin: Zhu Liwen

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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