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Freizeitvergnügen für Bauern
  2008-10-28 17:37:07  cri
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M: Im Dorf Yanchiwan in der Gemeinde Yanchihe in der zentralchinesischen Provinz Hubei haben die Bauern in Eigeninitiative einen Kulturverein gegründet. Die Bauern verbringen ihre Freizeit in diesem Verein mit kulturellen und sportlichen Aktivitäten. In der heutigen Sendung schauen wir uns das Ganze etwas genauer an.

F: Jeden Tag in der Abenddämmerung ist der Dorfplatz von Yanchiwan von einer lebhaften Atmosphäre erfüllt. Zum Klang schöner Musik treffen sich hier die Bauern zu gemeinsamen Freizeitaktivitäten.

M: Das Dorf Yanchiwan liegt im Schatten des bekannten Bergs Wudang. Der Wudangshan gilt in China als heiliger Ort der Taoisten. Da es die Bauern in den vergangenen Jahren zu bescheidenem Wohlstand gebracht haben, haben sie nun auch Zeit für Freizeitbeschäftigungen.

F: Im Vergleich zu den Stadtbewohnern fehlt es den Bauern jedoch an einem Unterhaltungsangebot. Die rückständige kulturelle und sportliche Infrastruktur des Dorfes ist nicht in der Lage, die Nachfrage der Bauern nach Freizeitaktivitäten zu befriedigen. Das einzige kulturelle Angebot des Dorfes besteht in einigen wenigen Büchern.

M: Unter der Leitung der lokalen Regierung wurde im vergangenen Jahr der erste Kulturverein des Dorfes Yanchiwan gegründet. Über 120 Bauern beteiligten sich freiwillig daran. Mittlerweile ist die Mitgliederzahl auf 274 angestiegen. Sowohl der Vorstand als auch die Vorstandsmitglieder wurden öffentlich gewählt. Die Vorstandsvorsitzenden und der Generalsekretär des Kulturvereins genießen hohes Ansehen im Dorf.

F: Dem Kulturverein stehen ein über 60 Quadratmeter großer Raum und eine Bühne im Freien zur Verfügung. Die Bauern bringen ihre eigenen Instrumente, Sportgeräte und Bücher hierher und bilden je nach Interesse unterschiedliche Gruppen. Sechs Vorstandsmitglieder sind abwechslungsweise im Dienst. Der Vorstandsvorsitzende Hu Qitao erzählt uns mehr über den Kulturverein des Dorfs Yanchiwan:

"Wir haben alle unsere Unterhaltungsgeräte wie Trommeln, Gongs, Erhus, Basketballs oder Schachbretter zusammengelegt. Sie werden von uns gemeinsam aufbewahrt, gepflegt und benutzt. Dies ist eine Besonderheit unseres Kulturvereins."

M: Der Kulturraum ist jeden Abend von acht bis zehn Uhr für alle Mitglieder geöffnet. Oft werden auch Sonderveranstaltungen wie Aufführungen organisiert.

F: Hu Qitao erzählt uns, er sei mit dem "Trommel- und Gongspiel" aufgewachsen. Er habe diese Volkskunst erlernt, als er noch in der Grundschule war. Oft wird mit Trommel und Gong am Berghang musiziert, um die Menschen bei der Feldarbeit zu ermuntern. Hu kennt sich mit diesem Spiel aus. Vor drei Jahren gewann er an einem Trommel- und Gongwettbewerb in der Gemeinde Yanchihe den ersten Platz. Daher wird er von den Einheimischen "Trommelkönig" genannt:

"Beim Trommel- und Gongspiel bewegen wir uns ähnlich wie im Theater. Die Zuschauer hören uns ganz interessiert zu, weswegen wir uns auch sehr freuen. Früher schaute ich mir nur die Vorführungen anderer Spieler an und war neidisch auf sie. Nun gehöre ich selber zu den Darstellern und bringe anderen Menschen Freude. Ich bin ganz stolz darauf."

M: Der Blinde Xu Laifa ist der einzige behinderte Sänger im Verein. Er hält die Gründung des Vereins für sehr wichtig:

"Seit der Gründung des Kulturvereins haben wir einen festen Platz zum Spielen. Immer mehr Sänger kommen auch zu uns und tauschen sich mit mir aus."

F: Xu Laifa ist für den Gesang von Volksliedern bekannt. Er singt Volkslieder seit 20 Jahren und beherrscht über tausend Lieder. Der sogenannte "Gesangskönig" ist so ausdauernd, dass er einige Tage lang unaufhörlich singen kann. Den Gesangskönig des Nachbardorfs hat er schon mehrmals besiegt.

M: Der Kulturverein bietet den Bauern eine Plattform zum Singen und um ihre Gefühle auszudrücken. Das Singen im Kulturverein hat die Bauern insgesamt fröhlicher und innerlich zufriedener gemacht. Es verleiht ihnen ein richtiges Glücksgefühl. Ihr Leben ist dadurch auch viel harmonischer geworden, wie uns der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Zhou Wu erzählt:

"Die meisten Vorstandsmitglieder sind berufstätig. Ich besitze eine Motorradwerkstätte. Als ich dem Verein beitrat, befürchtete meine Frau noch, dass ich keine Zeit fürs Geschäft haben würde. Sie hat sich deshalb oft mit mir angelegt. Inzwischen aber hat sie meine Freude erkannt und nimmt auch selber am Vereinsleben teil. Wir gehen oft zum Ballspielen und zu anderen Veranstaltungen. Unser Familienleben ist harmonischer geworden."

F: Das Hauptziel des Kulturvereins ist es, den Leuten Freude zu bereiten, sagt der Vorstandsvorsitzende Hu Qitao:

"Wir möchten den Bauern dadurch vor allem Freude bereiten. Dann verfolgen wir noch das Ziel, das ‚Trommel- und Gongspiel' landesweit bekannt zu machen."

M: Die Stadt Danjiangkou unterstützt den Kulturverein finanziell, mit Rat sowie mit personeller Weiterbildung, was das kulturelle Leben der Bauern bereichert hat. Die Bauern haben nun eine eigene Bühne, auf der sie sich präsentieren können.

F: Dank dem Kulturverein haben die Bauern aber auch eine eigene Unterhaltungsmöglichkeit. Wir sind davon überzeugt, dass solche inoffiziellen Kulturorganisationen zukünftig immer populärer sein werden.

Moderatoren: Xu Wei, Lü Xiqian

Forum Meinungen
• mengyingbo schrieb "Leben in Changshu"
seit etwas über einer Woche ist nun Changshu 常熟 in der Provinz Jiangsu 江苏 meine neue Heimat - zumindest erstmal für rund 2 Jahre.Changshu (übersetzt etwa: Stadt der langen Ernte) liegt ungefähr 100 km westlich von Shanghai und hat rund 2 Millionen Einwohner, ist also nur eine mittelgroße Stadt.Es gibt hier einen ca. 200m hohen Berg, den Yushan 虞山 und einen See, den Shanghu 尚湖...
• Ralf63 schrieb "Korea"
Eine schöne Analyse ist das, die Volker20 uns hier vorgestellt hat. Irgendwie habe ich nicht genügend Kenntnisse der Details, um da noch mehr zum Thema beitragen zu können. Hier aber noch einige Punkte, welche mir wichtig erscheinen:Ein riesiges Problem ist die Stationierung von Soldaten der USA-Armee in Südkorea...
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