Liebe Hörer, in der chinesischen Hauptstadt Beijing wird derzeit eine medizinische Reform praktiziert, wobei Ressourcen von großen Krankenhäusern und Wohnviertelkliniken koordiniert verwaltet werden. Die großen Krankenhäuser und kleinen Kliniken in verschiedenen Stadtwohnvierteln bilden die sogenannte "Gemeinschaft für medizinische Behandlung und Gesundheitsvorsorge". Diese Reform gilt als ein Versuch, den Bewohnern die Arztbesuche zu erleichtern. Gleich mehr dazu erfahren Sie in den folgenden Minuten:

Yin Xueming lebt im Wohnviertel Zhanlanlu im Beijinger Stadtbezirk Xicheng. Der alte Mann ist schon seit Jahren Diabetiker. Vor ein paar Tagen traten bei ihm plötzlich Blutungen am Augenhintergrund auf. Er ging daraufhin in die Wohnviertelklinik in der Nähe seines Hauses. Der Arzt sagte ihm, dass es zu Komplikationen auf Grund der Zuckerkrankheit kommen könnte. Ihm wurde geraten, sich bei einem größeren Krankenhaus behandeln zu lassen. Er war sehr besorgt, denn der alte Mann dachte sofort an die langen Warteschlangen und die komplizierte Bürokratie in großen Krankenhäusern.

Yin Xueming sagt:

"Ach, Arztbesuche in großen Krankenhäusern dauern normalerweise einen halben Tag. Wegen meiner Beschwerden konnte ich weder gut sehen noch gehen. Außerdem ist mein Gedächtnis sehr schlecht. Ich hatte Angst davor, mich in Großkrankenhäusern behandeln zu lassen."

Yin Xueming war überrascht, dass er durch die Wohnviertelklinik unglaublich schnell einen Termin bei einem erfahrenen Arzt des Volkskrankenhauses der Peking-Universität bekommen hat. Er wurde von den Ärzten des Krankenhauses weiter betreut und auch seine Krankenakte wurden von ihnen weitergeführt. Dieser Service bietet also eine "Gemeinschaft für medizinische Behandlung und Gesundheitsvorsorge", gebildet vom Volkskrankenhaus und zwei Gesundheitsservicezentren im Wohnviertel des Bezirkes Xicheng. Insgesamt 230.000 Bewohner in den Wohnvierteln sind in das gemeinnützige Behandlungssystem einbezogen.

Wang Shan, Leiter des Volkskrankenhauses der Peking-Universität, erklärt uns dazu:

"In der Gemeinschaft arbeiten Ärzte von großen Krankenhäusern und kleinen Wohnviertelkliniken zusammen. Sie bilden gemeinsame Behandlungsteams. Mit ihnen nehmen die Allgemeinmediziner in den Wohnvierteln rechtzeitig ab dem ersten Augenblick eines Krankheitsausbruchs Kontakt auf."

Dass Ärzte in Wohnvierteln zusammen mit Ärzten und Experten der Großkrankenhäuser Patienten behandeln können, dient nicht nur der Verbesserung der Behandlungsqualität in Wohnviertelkliniken. Eine weitere Begünstigung für Patienten ist, dass sie sich Medikamente von Ärzten in den Wohnviertelkliniken verschreiben lassen können. Dadurch bekommen sie die Arzneien um über 30 Prozent günstiger. Die größeren Krankenhäuser haben dadurch auch mehr freie Ressourcen, um Schwerkranke zu behandeln oder sich mehr der Forschung zu widmen. Die Zuteilung der Patienten ist nun klar definiert. Das heißt, die großen Krankenhäuser und die Wohnviertelkliniken haben ihre festen Patientengruppen.

Ein weiterer Vorzug dieser "Medizingemeinschaft" ist, dass man die Eigentumsrechte verschiedener Kliniken nicht zu ändern braucht. Zurzeit plant der Beijinger Stadtbezirk Xicheng, durch politische Begünstigungen und standardisierten Aufbau eine größere Medizingemeinschaft zu bilden, in der noch mehr Großkrankenhäuser zusammen mit den kleinen Wohnviertelkliniken und Medizinzentren Patienten betreuen. Ziel ist, den gewöhnlichen Bürgern die Arztbesuche zu erleichtern und die hohen Behandlungskosten zu senken.

Ja, liebe Hörer, wir brachten soeben unseren Bericht über die sogenannte "Medizingemeinschaft" in Beijing.

Bearbeitung und Übersetzung: Qiu Jing      Sprecherin: Chen Yan