Liebe Hörer, am 20. Oktober begab sich das 25. chinesische Südpol-Expeditionsteam von Shanghai aus in Richtung Antarktis. Wie geplant wird diesmal Chinas erste Forschungsstation im Inneren der Antarktis errichtet. Dadurch sollen Grundlagen für tiefer gehende wissenschaftliche Expeditionen in der Zukunft und für den Ausbau der internationalen Kooperationen in dieser Region geschaffen werden. Gleich mehr dazu erfahren Sie in unserem folgenden Bericht:
In Kürze wird China mit dem Bau der ersten Binnenland-Station auf dem Südpol beginnen. Der Pressesprecher des staatlichen chinesischen Meteorologieamtes, Li Haiqing, erklärt, die Errichtung dieser ersten Forschungsstation im Binnenland der Antarktis symboliere einen großen Sprung der chinesischen Südpol-Expeditionen.
"Die erste chinesische Binnenland-Station am Südpol soll am höchsten Punkt der Eisdecke, dem Dom A, im Landesinneren der Antarktis aufgebaut werden. Es wird die dritte Südpol-Forschungsstation Chinas nach der Great Wall-Station und der Zhongshan-Station sein. Es ist geplant, die Station vor Ende Januar 2009 fertig zu stellen. Sie symbolisiert den großen Sprung der chinesischen Südpolexpeditionen von den Küstenregionen des Südpols bis in die Schlüsselregionen des Inneren der Antarktis."
In den 1980er Jahren gründete China zwei wissenschaftliche Forschungsstationen in der Antarktis. Beide befinden sich aber an den Randgebieten des Südpols. Vor China hatten die USA, Russland und weitere Länder bereits fünf Forschungsstationen im Inneren der Antarktis errichtet und einige Schlüsselstellen als Standorte ausgewählt. China als ein Entwicklungsland hat erst etwas später begonnen, Südpolexpeditionen durchzuführen. Im Laufe der inzwischen mehr als 20-jährigen Entwicklung hat das Land verstärkt in diese Expeditionen investiert. Dadurch wurden Expeditionen bis ins Antarktisinnere möglich.
Qu Tanzhou, Leiter des Polar-Expeditionsbüros beim staatlichen chinesischen Meteorologieamt, erklärt uns, man habe aus verschiedenen Überlegungen heraus den höchsten Punkt der Eisdecke im Antarktisinneren, den Dom A, als Standort für die dritte chinesische Südpolstation gewählt. Das ist ein Punkt, den andere Länder noch nicht erreicht haben. Zunächst sei der Boden hier relativ glatt und die Eisdecke relativ dick. Zudem könne man durch Bohrungen am Eiskerns am Dom A Informationen über die Umgebung vor über einer Million Jahren bekommen. So könne man sich ein Bild von den Veränderungen sowie von den zurzeit allgemein beachteten globalen Klimaveränderungen machen.
Qu Tanzhou sagt, lange andauernde Bohrungsarbeit benötige eine langfristige wissenschaftliche Forschungsstation.
"Die Bohrung des Eiskerns kann man nicht innerhalb kurzer Zeit abschließen. Dies muss von einer Forschungsstation unterstützt werden. Nur durch lange andauernde Bohrungen ist es möglich, wertvolle Informationen über den Eiskern zu erhalten."
Wissenschaftlichen Argumenten zufolge ist Dom A auch der ideale Ort für astronomische Beobachtungen auf der Erdoberfläche. Die Beobachtungsergebnisse kommen denen aus Weltallstationen nahe.
Angaben zufolge wird die erste chinesische Binnenlandstation in der Antarktis den offiziellen Namen „Chinesische Kunlun-Station am Südpol" erhalten. Die Fläche der Station nimmt über 500 Quadratmeter ein. Ausgestattet wird sie mit Einrichtungen zu Stromerzeugung, Wasseraufbereitung sowie Verkehrs- und Kommunikationsinfrastruktur sein. In der Station können 24 Mitglieder eines Expeditionsteams leben und arbeiten.
Der Leiter des Polar-Expeditionsbüros beim staatlichen Meteorologieamt, Qu Tanzhou, sagt weiter, die Kunlun-Station sei nur eine Sommerstation. Man könne dort nicht ganzjährig wissenschaftliche Forschungen durchführen. Künftig werde China die Funktion dieser Station noch weiter verbessern.
"Da die Station eine Sommerstation ist, kann sie noch nicht das ganze Jahr über für die wissenschaftliche Forschung eingesetzt werden. Die Bedingungen für Energiereserven und sonstige Vorräte sowie für die Anlagenwartung als auch Einrichtungen für Not- und Krisenfälle und das Transportnetz sollen noch verbessert werden. Wir hoffen, dass man in naher Zukunft, nach fünf bis zehnjährigem Aufbau, diese Forschungsstation ganzjährig nutzen kann."
Okay, liebe Hörer, das war also unser Bericht über den Aufbau der ersten chinesischen Forschungsstation im Inneren der Antarktis.
Bearbeitung und Übersetzung: Qiu Jing Sprecher: Huang Gang